Ein Mann steigt aus

Leidenborn · Werner Roderich, seit mehr als 15 Jahren Ortsbürgermeister von Leidenborn, hört auf: Zum Monatsende wird er sein Amt niederlegen. Im Dorf beginnt nun die Suche nach einem Nachfolger. Die Frist endet am Montag, 9. März.

 Er steuert künftig nur noch seinen Betrieb: Werner Roderich, scheidender Gemeindechef von Leidenborn. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Er steuert künftig nur noch seinen Betrieb: Werner Roderich, scheidender Gemeindechef von Leidenborn. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Leidenborn. Die vierte Amtsperiode wird er nicht mehr zu Ende bringen: Werner Roderich hört freiwillig als Ortsbürgermeister von Leidenborn auf, nach mehr als 15 Jahren im Ehrenamt.
Es sei einfach an der Zeit, sagt der fast 50-Jährige, der am liebsten gar kein Aufhebens um seine Person machen will und still und bescheiden von der kommunalpolitischen Bühne abtreten möchte, "ohne dass das spektakulär dargestellt wird".
Die Last wird schwerer


Zudem leite er ein Busunternehmen und habe eine Familie mit vier Kindern. "Und auch die Arbeit in der Gemeinde wird ja nicht weniger. Hinzu kommt, auch wenn das manch einer nicht glauben mag: Mit der Zeit lässt der Idealismus nach. Und auch die Belastbarkeit." Da überlässt er die Amtsgeschäfte dann lieber einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin.
Roderich war im vorigen Jahr vom Ortsgemeinderat zum Bürgermeister gewählt worden, eine Urabstimmung hatte es nicht gegeben. Die soll aber nun folgen: Noch bis Montag, 9. März, können sich Kandidaten melden oder Vorschläge beim Wahlleiter, dem ersten Beigeordneten Hermann Schwalen, eingereicht werden (siehe Extra). Die Bürgermeisterwahl ist vorgesehen für Sonntag, 26. April.
Wer auch immer auf Roderich folgt: Er oder sie kann offenbar auf einen verlässlichen Gemeinderat zählen. "Die Zusammenarbeit" sagt Roderich, "war immer sehr gut." Es habe gewiss auch Meinungsverschiedenheiten gegeben - aber auch das habe man immer auf einer guten und respektvollen Basis besprochen.
Verlässlich, das gilt offenbar auch für den scheidenden Gemeindechef: "Sehr unproblematisch", lautet das Fazit von Andreas Kruppert, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, über die Zusammenarbeit mit Werner Roderich. "Wenn man mit ihm etwas bespricht, dann kann man sich hundertprozentig drauf verlassen."
Viele Vorhaben erledigt


Außerdem sei einiges passiert in diesen Jahren im Dorf: Kanal- und Straßenneubau mit Bürgersteig, Bushaltestelle, Verkehrsberuhigung. Hinzu kamen die Flurbereinigung, die Erschließung von Bauland, die Beteiligung am gemeinsam genutzten Sportplatz in Großkampenberg, Feld- und Wanderwege rund ums Dorf, Sanierung der Wohnung im Dorfgemeinschaftshaus und der Kapelle, die der Gemeinde gehört, das Wärmenetz - alles in dieser Zeitspanne von gut 15 Roderich-Jahren.
"Und es gibt immer noch die Vision vom Aussichtshügel auf den Westwall", ergänzt Andreas Kruppert. Das Vorhaben (der TV berichtete) ruht im Moment, soll aber wieder in Angriff genommen werden, sobald sich die EU-Förderkulisse ändert: Der Kreis hat die Anerkennung als Leader-Region beantragt, die Entscheidung steht noch aus.
Aber auch schon jetzt gilt, was der scheidende Bürgermeister sagt: "Wenn man durch Leidenborn fährt, sieht man, dass sich hier in den vergangenen Jahren einiges getan hat. Und natürlich haben wir, wie manch andere Orte auch, Probleme mit dem demografischen Wandel, dem gesellschaftlichen Umbruch und der finanziellen Ausstattung."
Und was wünscht Werner Roderich seinem Nachfolger, sofern sich dann hoffentlich einer findet? Er lacht. Und sagt dann: "Ruhe und Gelassenheit."Extra

Für das Amt kandidieren dürfen laut Kommunalbrevier, Paragraph 53, alle Bürger der Ortsgemeinde Leidenborn, die am Tag der Wahl das 23. Lebensjahr vollendet haben. Die Wahlvorschläge können eingereicht werden bis Montag, 9. März, beim ersten Beigeordneten der Ortsgemeinde, Werner Schwalen, in der Hauptstraße 20 in 54619 Leidenborn, oder bei der Verbandsgemeinde-Verwaltung Arzfeld (Zimmer 23, Luxemburger Straße 6, 54687 Arzfeld). Vorschläge einreichen dürfen Parteien, Wählergruppen und Einzelbewerber. Pro Vorschlag darf nur eine Person benannt werden. Vordrucke erhält man in der VG Arzfeld. fpl

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