Ein musikalisches Feuerwerk

Faszinierend und vielfältig war das Konzert von "Sinfonietta Bulgaria", das das noch junge Ensemble kürzlich in der Liebfrauenkirche in Bitburg gab. Gespielt wurden Stücke junger, unbekannter Komponisten.

Bitburg. (red) Auf ihrer zweimonatigen Tournee durch Deutschland gastierte das Ensemble "Sinfonietta Bulgaria" gleich dreimal in der Bitburger Liebfrauenkirche. So konnten auch die Schüler des St.-Willibrord-Gymnasiums Bitburg ein spannendes Kompositionsprogramm in einer faszinierenden musikalischen Vielfalt erleben.

Das aus professionellen Musikern und Studenten bestehende Orchester, das im vergangenen Jahr gegründet wurde, begeisterte die Zuhörer mit melodischen und harmonischen Kompositionen der vergangenen Jahrzehnte, die mit hoher Spielkunst dargeboten wurden. Der Reichtum an instrumentalen Klangfarben glich einem musikalischen Feuerwerk, das unter der sehr präzisen und temperamentvollen Leitung des Dirigenten Viktor Ilieff entzündet wurde.

Diverse Stücke zitierten traditionelle Kompositionen, wie zum Beispiel "Pezzo all antiqua" von Annette Heinl. Die Hauptmelodie im Kanon sowie zwei alte bretonische Volksweisen und ein mittelalterlicher Tanz prägen das Stück, das formal im Vorbarock angelegt ist.

Eine besondere Überraschung bot die Choralfantasie über "Wie schön leuchtet der Morgenstern", die Dieter Haas nach dem bekannten Choral aus dem 16. Jahrhundert von Philipp Nicolai geschrieben hat. Ebenso griffen die Stücke zeitgenössische Themen auf, die teilweise an amerikanische Filmmusiken erinnerten, wie etwa die "Serenata" des 26-jährigen Komponisten Stefan Schneider, und "Highway One" - eine Komposition des Dirigenten Viktor Ilieff. Letztere beschreibt musikalisch diese legendäre Straße sowie deren Umgebung: hektische Betriebsamkeit auf dem Highway, von der sich der Beobachter relativ schnell abwendet, um bei der Betrachtung der Landschaft und des Ozeans die Straße fast zu vergessen. Die "Symphonische Fantasie und Fuge über ein neapolitanisches Volkslied" von Günter Haas variierte herrlich abwechslungsreich die Melodie "Mein Hut, der hat drei Ecken".

Den spektakulären Abschluss des Programms bildete das Konzert für Tupan (Schlaginstrument) und Orchester von Nikola Petrov. Bei allen Werken agierte das Orchester mit großer Virtuosität. Mit Stücken junger, unbekannter Komponisten zu begeistern ist Viktor Ilieff und seiner "Sinfonietta Bulgaria" hervorragend gelungen, wie der anhaltende Beifall am Ende zeigte.

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