Ein neuer Blick aufs Dorf

Irrhausen · Die Irrhausener Ortsdurchfahrt wird saniert. Ein Haus wurde dafür abgerissen und der Dorfkern für den Straßenverkehr gesperrt.

Irrhausen Lange mussten die Irrhausener warten, bis die Sanierung ihrer Ortsdurchfahrt - der Bundesstraße 410 - in Angriff genommen wurde. Eigentlich schon für das Vorjahr geplant, ging es erst im Februar mit dem Abriss eines Hauses im Dorfkern los (der TV berichtete).
Drei Monate später ist der Blick von der Irsenbrücke Richtung Osten kaum wiederzuerkennen. Dort wo einst die enge, gewundene und kaum einsehbare Dorfstraße einen Haken schlug, öffnet sich heute ein weites Panorama in Richtung Pfarrkirche. Noch lässt sich der Blick genießen; bis die ersten Autos wieder über die Straße rollen, wird es noch einige Zeit dauern.
"Wir liegen zwar gut im Zeitplan, befinden uns aber noch immer im ersten Bauabschnitt", sagt Norbert Kessler von der Bauabteilung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Gerolstein. Auf 150 Metern erstrecke sich der erste Abschnitt zwischen Dorfzentrum und Ortsausgang in Richtung Daleiden. "Dort kommen wir gut voran. Es wird im Augenblick an der Erneuerung der Fahrbahndecke gearbeitet", sagt Kessler. Die monatelange Sperrung sei natürlich etwas unbequem, sagt Ortsbürgermeister Norbert Groben, Grund zum Klagen gebe es aber kaum. "Ich bekomme momentan nur positive Reaktionen und kenne eigentlich keine negativen Rückmeldungen", sagt er. Besonders die Mitarbeiter der ausführenden Firma Kohl Bau würden gelobt: "Anwohner berichten immer wieder davon, dass sie sehr freundlich und hilfsbereit seien."
Seitdem die Arbeiten liefen, habe es im Grunde nur eine größere Kritik gegeben: "Die war berechtigt und wir konnten den Anwohnern gleich helfen." Die kleine Irsentalstraße - über sie wird der Verkehr in Richtung Reipeldingen nach Daleiden zurück auf die B410 geführt - ächze etwas unter dem sprungartig angestiegenen Verkehr. Besonders die Anwohner eines sehr nah an der Straße stehenden Hauses seien davon betroffen gewesen und hätten sich an ihn gewandt, weil sie angesichts des schnell fahrenden starken Verkehrs kaum noch aus ihrer Einfahrt herauskamen. "Das war bisher schon schwierig, nach der Einrichtung der Umleitung aber tatsächlich fast unmöglich", sagt Groben. Flott sei ein Ortstermin angesetzt worden: "Es konnte dann eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden, die den Verkehr nun etwas runterbremst, vor dem betroffenen Haus weisen Warnbaken auf die Engstelle hin."
Gerade das Thema Umleitungen sei im Zusammenhang der B-410-Sanierung schwierig, sagt Kessler. Ziemlichen Planungsaufwand bringe beispielsweise der zweite Bauabschnitt mit sich.
"Im Sommer soll er beginnen, dann ist die Sanierung der B 410 von der Dorfmitte bis zum Ortsausgang in Richtung Arzfeld dran. Die kleine Umleitungsstrecke, die aktuell über Reipeldingen führt, kann dann nicht genutzt werden - für den öffentlichen Personennahverkehr ist das schwierig", sagt er.
So müsse beispielsweise die Buslinie, die aus Luxemburg in Richtung Prüm fahre, wie nun bereits schon der Schwerverkehr großräumig umgeleitet werden. "Deswegen setzen wir auch darauf, einen großen Teil der Arbeiten in den Sommerferien erledigt zu bekommen. "Sind dann diese beiden Abschnitte fertig, geht es an den letzten, der liegt auf der L14 und ist mit knapp 50 Metern Länge der kürzeste."
Ob wie ursprünglich geplant dann bald auch die Instandsetzung der Daleidener Ortsdurchfahrt in Angriff genommen werden kann, ist im Moment noch ungewiss. "Die Baustelle wird gerade vorbereitet, wir suchen aber noch nach einem optimalen Zeitfenster.
Wann es genau losgeht, steht noch nicht fest", sagt Kessler. Weiträumige Umleitungen seien aber für diesen Abschnitt - gearbeitet werde ab Ortseingang bis zur Höhe der Fleischerei Zimmer - nicht notwendig, sagt Kessler. "Das kann über eine innerörtliche Umleitung geregelt werden."
Extra: DIE ERNEUERUNG DER BUNDESSTRAßE 410


Die Bundesstraße 410 wird seit 2005 Stück für Stück saniert. Nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität in Gerolstein wurden seitdem bereits 11,9 Millionen Euro in die Instandsetzung der besonders für Berufspendler wichtigen Ost-West-Verbindung investiert: Den Anfang machte 2005 und 2006 das Stück zwischen Arzfeld und Lichtenborn. In den Jahren danach folgte der Ausbau zwischen Lichtenborn und Lünebach und zwischen Daleiden und Dasburg - dieser Abschnitt allein kostete mehr als vier Millionen Euro. Weitere Arbeiten erfolgten zwischen Niederprüm und Watzerath, zwischen Lünebach und Pronsfeld und in Prüm (Bahnhofstraße). Einige Dörfer erhielten im Zuge des Straßenausbaus neue Ortsdurchfahrten.

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