Ein neues Zentrum für Demenzkranke

Bereits seit mehr als vier Jahren wird in Bettingen über den Bau einer Seniorenresidenz verhandelt. Der Saarländische Schwesternverband hat nun als potentieller Betreiber seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt. Entstehen soll allerdings nicht - wie zunächst geplant - eine Seniorenresidenz, sondern eine Betreuungseinrichtung für Demenzkranke.

Bettingen. "Nach meinem Dafürhalten ist die Resonanz gut", sagt Bettingens Ortsbürgermeister Jürgen Holbach. Zumindest hätten sich die Menschen, mit denen er bislang im Ort darüber gesprochen habe, insgesamt positiv geäußert. Und Gelegenheiten, sich zu äußern, gab es genug. Schließlich machen die Pläne zur Errichtung einer Seniorenresidenz schon seit mehreren Jahren die Runde und haben sich in dieser Zeit auch schon geändert (siehe Extra).

Als ergänzendes Angebot geplant



Doch jetzt scheint die bislang größte Hürde überwunden. Denn der Saarländische Schwesternverband, der im vergangenen Jahr noch als möglicher Betreiber gehandelt wurde, arbeitet bereits gezielt an einer Realisierung des Vorhabens. Wie Johannes Mans, Vorstandsmitglied des Schwesternverbands, erklärt, werde derzeit der konkrete Bedarf an Plätzen sowie die Wirtschaftlichkeit des Projekts geprüft. "Es gibt viele Faktoren, die noch nicht abschließend geklärt sind", sagt Mans, doch er sei zuversichtlich. Nicht zuletzt auch deshalb, weil in Bettingen keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Einrichtungen geplant sei, sondern ein ergänzendes Angebot.

So will der Schwesternverband, der im Kreis bereits die Einrichtung Eifelhaus in Bitburg (142 Plätze) sowie das Haus St. Ambrosius in Irrel (48 Plätze) betreibt und in Schönecken die Errichtung eines weiteren Hauses plant, die derzeit noch in Bitburg untergebrachte Abteilung für Demenzkranke nach Bettingen verlagern, um dann im Gegenzug im Eifelhaus eine Palliativstation einzurichten. Zudem gebe es Überlegungen, in Bettingen zusätzlich Plätze für alte Menschen mit Behinderung zu schaffen, erklärt das Vorstandsmitglied und verweist auf diesbezügliche Gespräche mit dem Eifelkreis, dem an einer Kooperation sehr gelegen wäre. Wie viele Plätze letztendlich entstehen, hänge also noch vom zu klärenden Bedarf ab, sagt der selbst in Bettingen wohnende Mans. Erklärtes Ziel sei es aber, im Frühjahr 2012 mit den Bauarbeiten zu beginnen, so dass die Einrichtung dann bis Mitte/Ende 2013 fertig wäre, fügt er hinzu. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass der Aufsichtsrat des Schwesternverbands, der dem Projekt bislang wohlwollend gegenüberstehe, nach Beendigung der Bedarfs-Wirtschaftlichkeitsermittlung das Vorhaben abschließend auch genehmige. Und Mans geht davon aus, dass das der Fall sein wird: "Es gibt momentan kein Indiz dafür, dass wir es nicht umsetzen werden."

ExtraSeniorenresidenz Bettingen: Pläne zur Errichtung einer Seniorenresidenz gibt es in Bettingen schon seit mehr als vier Jahren. Ursprünglich war von einer Residenz mit 120 Betten die Rede, die ein Investor aus Hillesheim auf der Brache hinter dem Jugendheim in Bettingen errichten wollte. Weil für dieses Konzept, das zwischenzeitlich geändert wurde, der vom Investor angekündigte Betreiber jedoch ausblieb, wurde die Zusammenarbeit mit dem Hillesheimer Planungsbüro beendet. Anschließend nahm die Gemeinde die Suche nach einem Investor selbst in die Hand. Seit 2009 wird deshalb mit dem Saarländischen Schwesternverband verhandelt, der jedoch eine deutlich kleinere Bettenzahl anpeilt. Errichtet werden soll das Gebäude von einem Bauunternehmen aus Bitburg, das nach Auskunft der Ortsgemeinde als Investor bereits feststehe. (uhe)

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