Ein ordentlicher Maler: Max Ströder

Jünkerath/Stadtkyll · "Von der Unordnung zur Ordnung" - so lautet der Titel für die Herbstausstellung des Kulturkreises Obere Kyll (KOK). In diesem Jahr zu sehen sind Gemälde des Stadtkyller Künstlers Max Ströder. Die Ausstellung beginnt am Freitag, 16. November, 19 Uhr, in der "Postille", Jünkerath.

 Nachtbild mit Scheinwerfern: Max Ströder vor einem seiner jüngeren Gemälde. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Nachtbild mit Scheinwerfern: Max Ströder vor einem seiner jüngeren Gemälde. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Jünkerath/Stadtkyll. Er wollte immer malen, und das hat er auch immer getan - nicht erst seit dem Kunststudium in Koblenz: Max Ströder, vor 54 Jahren in Stadtkyll geboren. Dort lebt, arbeitet und zeigt er, was im kleinen Atelier im Dachgeschoss entsteht.
Und zwar in der eigenen Galerie, die Ströder im Erdgeschoss an der Hauptstraße betreibt. Ein Ziel, das er sich schon vor vielen Jahren verwirklicht hat: Als Maler nicht auf Ausstellungsmöglichkeiten zu hoffen, sondern seine Werke zu zeigen, wann immer er will und sobald er etwas zu zeigen hat.
Dabei ist er weit weg vom selbstherrlichen Auftritt oder exzentrischen Gehabe mancher Kollegen: "Ich kann ganz gut mit Pinsel und Farben umgehen", sagt Ströder. "Meine Arbeit ist einfach auch Handwerk." Ein Handwerk, das er beherrscht. Schön ist das vor allem für Passanten, die immer wieder an den beiden Schaufenstern stehen bleiben, in denen Ströder seine frischen Arbeiten präsentiert.
Jetzt widmet der Kulturkreis Obere Kyll dem Künstler seine Herbstausstellung, angekündigt mit einem Zitat von Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein: "Nichts kann existieren ohne Ordnung - nichts kann entstehen ohne Chaos."
Erst Chaos, dann Ordnung: Aus dem wilden Farbengemisch auf der Palette lässt Ströder in akribischer Arbeit nahezu fotorealistische Bilder entstehen - von Kerzen, immer wieder und in allen Variationen (durchaus angeregt von Gerhard Richter, den Ströder bewundert), von Blumen, von Städten. In jüngerer Zeit hat es ihm vor allem das Licht angetan - nicht das natürliche, sondern die Scheinwerfer und Rückstrahler von Autos, die durch die Nacht leuchten. Das alles, wie man es von Ströder kennt, exakt auf die Leinwand gebracht - sehr ordentlich eben.
Manchmal ist das Thema stark reduziert und zeigt nichts als Oberfläche: Ein Wassertropfen auf einer Fensterscheibe. Oder ein zerknittertes Stück Papier, an dem ihn die Falten und Lichtbrechungen interessieren. So entstehen Bilder, auf denen fast - fast - nichts drauf ist, die aber trotzdem nichts vermissen lassen. Viele davon in Serie und unterschiedlichsten Formaten.
Das macht seine Gemälde auch populär: In zahlreichen Häusern der Eifel und darüber hinaus hängen seine Bilder. Noch einmal Max Ströder: Künstler, das sei in seinen Augen "die Bezeichnung für einen kreativ arbeitenden Menschen, der materiell sehr genügsam, problembewältigend, schmerzerfahren, aber vor allem sehr bewusst die Welt, die Mitmenschen und sich selbst wahrnehmend Werke schafft."
Jetzt kann man eine große Auswahl jüngerer Arbeiten in der Herbstausstellung des Kulturkreises sehen: Die Vernissage ist am Freitag, 16. November, um 19 Uhr in der "Postille", Jünkerath. Die Ausstellung dauert bis Mitte Januar. Die Öffnungszeiten in der "Postille" Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis in die späten Abendstunden. fpl

Max Ströder im Internet:
www. galeriemaxstroeder.de

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