Ein Plus für Bitburg

BITBURG. Ganz so unverkäuflich scheint das Gebäude des ehemaligen Aldis an der Ecke Gartenstraße/Trierer Straße dann doch nicht zu sein. Ein Projektentwickler soll Interesse am von der Stadt erworbenen Grundstück haben, um dort einen Discounter anzusiedeln.

 Seit Jahren steht das Gebäude leer, in dem einst eine Aldi-Filiale untergebracht war. Inzwischen hat die Stadt das Grundstück gekauft. TV-Foto: Archiv/Denise Juchem

Seit Jahren steht das Gebäude leer, in dem einst eine Aldi-Filiale untergebracht war. Inzwischen hat die Stadt das Grundstück gekauft. TV-Foto: Archiv/Denise Juchem

Zu kaufen gibt es im ehemaligen Aldi an der Ecke Gartenstraße/Trierer Straße wohl noch einige Monate lang nichts. Es verdichten sich jedoch die Anzeichen, dass ein Discounter darüber nachdenkt, sich dort anzusiedeln. Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit sagte dem TV, dass bisher nicht über einen Kauf entschieden sei. Wer in Zukunft unter Umständen seine Waren verkauft, wollte Streit aufgrund des Standes der Verhandlungen nicht sagen.Erst Abriss, dann Neugestaltung

"Grundsätzlich begrüße ich die Ansiedlung eines Lebensmittelmarkts in diesem Bereich", sagte Streit. Nach dem Weggang des letzten Supermarkts aus der Trierer Straße vor einigen Jahren sei dieser Bereich unterversorgt. Diesem Mangel Abhilfe schaffen soll ein Handelsunternehmen, das im Schlepptau eines Projektentwicklers an den Rand des Beda-Platzes gelockt werden soll. Immer wieder wird in diesem Zusammenhang der Discounter Plus genannt. Für die Kommune geht es laut Bürgermeister Streit nicht allein darum, dass sich einfach nur ein neuer Laden im alten Aldi-Gebäude ansiedelt. Vielmehr sollen weitere Flächen zwischen Beda-Platz und Trierer Straße im Zuge der Neuansiedlung umgenutzt und entwickelt werden. Auch darüber gebe es erste Gespräche. Einen Abriss des bestehenden Gebäudes bezeichnete Streit zudem als Voraussetzung für eine Neugestaltung. Um eine solche Entwicklung zu ermöglichen, hatte die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und das Gebäude, das sich in einem Sanierungsgebiet befindet, samt Grundstück für rund 360 000 Euro gekauft. Diesem Handel vorausgegangen war eine Debatte, ob sich Bitburg eine solche Immobilie leisten sollte. Stadtrat und Bauausschuss waren da zeitweise durchaus unterschiedlicher Ansicht. Einige Kommunalpolitiker hatten argumentiert, dass sich die Stadt auf Jahre hinweg mit dem Aldi-Gebäude einen Klotz ans Bein binden würde. Für den Kauf sprachen sich andere Ratsmitglieder aus, da der Erwerb der Fläche die Chance biete, einen unansehnlichen und unübersichtlichen Bereich neu zu gestalten (der TV berichtete). Auf ein "Ja" des Ausschusses zum Kauf folgte erst ein "Nein" des Stadrats, das später dann doch noch zum "Ja" wurde. Bleibt die Frage, wer denn nun Milch, Maggi und Tiefkühlpizza an den Mann bringen will. Da der Lebensmittelhandel in Deutschland von einer überschaubaren Zahl von Firmen betrieben wird, sollte eine Nachfrage bei den Konzernen eine Antwort auf die Frage ergeben, wer sich denn ansiedeln möchte. In der Rewe-Zentrale in Köln heißt es, dass es für die Marken Toom und Penny derzeit keine konkreten Vorhaben in Bitburg gibt. Pressesprecher Andreas Krämer sagte, dass jedoch Mitte des Jahres entschieden werde, ob und wo ein Rewe-Supermarkt in der Stadt eröffnet wird. Bisher ist diese Supermarktkette noch nicht in der Stadt zu finden.Noch keine Entscheidung

Eine Mitarbeiterin der für die Plus-Märkte zuständigen Pressestelle sagte auf TV-Anfrage, dass es zurzeit keine Entscheidungen in Standortfragen gebe. Derzeit gibt es bereits im Südring eine Plus-Filiale. Besitzer von Grundstück und Anwesen ist inzwischen Pierre Fandel. Auf Anfrage bestätigte er, dass er die Liegenschaft vom bisherigen Besitzer Peter Marder erworben habe. Unmittelbar angrenzend an das Gelände mit dem Supermarkt befindet sich ein Produktionsbetrieb von Glas-Fandel. Dies bedeute jedoch nicht, dass die Plus-Fliliale kurzfristig weichen müsse, um Platz für eine Betriebserweiterung zu schaffen, sagte Fandel. Schließlich bestehe mit dem Supermarktbetreiber ein Mietvertrag bis zum Jahr 2013.

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