Ein positives Ergebnis in schwierigen Zeiten

Schönecken · Bei der Jahreshauptversammlung der Raiffeisenbank Westeifel in Schönecken hat der Vorstand rund 300 Mitglieder über die zufriedenstellende Bilanz des vergangenen Jahres informiert - und sprach von immensen Herausforderungen in der Zukunft.

 Die Raiffeisen- Vorsitzenden Franz-Rolf Hermes (links) und Klaus Peters ziehen in Schönecken Bilanz. Trotz widriger Umstände war auch 2015 ein zufriedenstellendes Jahr für die Mitglieder. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Die Raiffeisen- Vorsitzenden Franz-Rolf Hermes (links) und Klaus Peters ziehen in Schönecken Bilanz. Trotz widriger Umstände war auch 2015 ein zufriedenstellendes Jahr für die Mitglieder. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Foto: Vladi Nowakowski (now) ("TV-Upload Nowakowski"

Schönecken. Ein insgesamt gutes Jahr für die Raiffeisenbank resümiert Vorstandsmitglied Franz-Rolf Hermes: "Es ist uns gelungen, in allen kundenwirksamen Bereichen zufriedenstellende Zuwachsraten zu erreichen." Gegenüber 2014 habe sich jedoch die Bilanzsumme der RaiBa um 0,5 Prozent (2,0 Millionen Euro) verringert, berichtet Hermes. Die Ursache: Es seien unter dem Strich mehr Kredite zurückgezahlt worden, als im Geschäftsgebiet vergeben werden konnten. Dennoch: "In der Vergleichsgruppe der Genossenschaftsbanken fällt unsere Entwicklung deutlich auf: Hier konnte ein Wachstum von 3,4 Prozent erreicht werden."
Auch der Eifeler CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder, dessen Grußworte per Video eingespielt werden, sieht die RaiBa "hervorragend aufgestellt, weil sie in der Region verwurzelt ist". Dies sei der Grund, warum die Genossenschaftsbanken weitestgehend immun gegen die weltweite Finanzkrise seien. "Doch die sich zunehmend verschlechternden Rahmenbedingungen sehe ich mit Sorge", sagt Schnieder und verweist auf die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und auf die überbordende Regulatorik durch die EU: "Vieles davon, was die EU-Behörden vorschreiben, mag für Groß- und Investmentbanken richtig sein, doch diese Regeln auch bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken anzuwenden, halte ich für überdreht - diese Medizin hilft nicht, wir müssen dagegen politischen Druck ausüben."
Vorstandsmitglied Klaus Peters verweist darauf, dass die Genossenschaftsbanken auch unter den "widrigen geldpolitischen und regulatorischen Rahmenbedingungen" des vergangenen Jahres ihre Ertragskraft unter Beweis gestellt haben. "Trotz sinkender Zinsen, bedingt durch die Geldpolitik mit der Brechstange, die EZB-Präsident Mario Draghi betreibt", sagt Peters. Inzwischen zahlten die Banken Negativzinsen, er könne sich jedoch nicht vorstellen, dass diese Praxis an die Kunden weitergegeben wird. Auch der am vorherigen Tag verkündete Austritt Großbritanniens aus der EU werde Folgen haben, die mit Sicherheit bis in die Eifel zu spüren sein werden, warnt der Vorsitzende.
Besonders aktiv sei die RaiBa zurzeit im Bereich der Landwirtschaft, berichtet Peters: "Wir schauen mit Sorge auf die derzeitige Milchpreisentwicklung und hoffen auf baldige Verbesserung." Noch am Morgen habe man an Verhandlungen mit dem neuen RLP-Landwirtschaftsminister Volker Wissing in Mainz teilgenommen. "Wir können den von den stark gesunkenen Milchpreisen betroffenen Betrieben versichern, dass wir, als ihr genossenschaftlicher Bankpartner an ihrer Seite stehen." Man sei "nicht die Bank, die bei Sonnenschein Regenschirme verteilt und sie bei Regen wieder einsammelt".
Zum Ende der Generalversammlung entlasten die anwesenden Mitglieder den Vorstand und beschließen die Ausschüttung einer Dividende von sechs Prozent, dies entspricht einem Betrag von 397 000 Euro. Rund 40 Mitglieder werden außerdem an diesem Abend geehrt, davon zwölf für 50-jährige Zugehörigkeit. now

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