Ein Satz sorgt für Unmut

Stockem/Bettingen · Der TV-Bericht über eine mögliche Fusion der Gemeinden Stockem, Halsdorf und Enzen hat in Bettingen für Gesprächsstoff gesorgt. Dort nämlich ist der Eindruck entstanden, die drei Dörfer hätten etwas gegen die Bettinger - was überhaupt nicht der Fall sei, wie der Stockemer Gemeindechef betont.

Stockem/Bettingen. Für denjenigen, der bei einem Zusammenschluss geschluckt wird, hat ein Schluckvorgang eine ganz andere Dimension als für den größeren Partner. Die Gemeinden Stockem, Halsdorf und Enzen zählen aufgrund ihrer geringen Einwohnergröße - insgesamt 207 Einwohner - zu den Orten, die damit rechnen müssen, irgendwann von einer größeren Gemeinde geschluckt zu werden. Ob es in absehbarer Zeit tatsächlich dazu kommen wird, ist die andere Frage.
Trotzdem gibt es in den drei Gemeinden derzeit die Überlegung, sich zusammenzuschließen. Konkrete Beschlüsse wurden dazu noch nicht gefasst, doch da Stockem, Halsdorf und Enzen nahe beieinanderliegen und ohnehin bereits in vielen Bereichen kooperieren, wird eine Fusion als durchaus sinnvoll erachtet.
Der TV hat darüber berichtet und in diesem Zusammenhang über die Sorge des Stockemer Ortsbürgermeisters Markus Gaspers, seine Gemeinde könne irgendwann dem Nachbarort Bettingen mit rund 1000 Einwohnern zugeschlagen werden. Man wolle das auf jeden Fall verhindern, hatte Gaspers erklärt - eine Äußerung, die in Bettingen für Unmut sorgte.
Dort nämlich entstand der Eindruck, die Stockemer, Enzener und Halsdorfer wollten nichts mehr mit den Bettingern zu tun haben.
Investor ist verunsichert


Er sei bereits von mehreren Gemeinderatsmitgliedern und Bürgern des Orts darauf angesprochen und gefragt worden, ob es irgendwelche Probleme mit den Nachbardörfern gebe, sagt Bettingens Ortsbürgermeister Jürgen Holbach. Sogar der Investor der in Bettingen geplanten Seniorenresidenz habe sich gemeldet und wissen wollen, was da los ist, fügt Holbach hinzu.
"Wir haben nichts gegen Bettingen", erklärt Gaspers. "Im Gegenteil: Wir haben zu den Bettingern sogar ein sehr gutes Verhältnis", fügt der Stockemer Gemeindechef hinzu und verweist auf die gemeinsamen Vereinsaktivitäten und die Bettinger Infrastrukturangebote, die von den Menschen in Stockem, Halsdorf und Enzen viel genutzt würden.
"Wir werden mit Bettingen immer positiv vernetzt sein", erklärt Gaspers, "aber wir wollen natürlich auch unsere Eigenständigkeit behalten." uhe

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