Ein Stein im Gondenbrett

Gondenbrett . (kth) Bernhard Scheuern aus Prüm hält seit über zehn Jahren in der Gemeinde Gondenbrett vier Wegekreuze instand. Ohne seine Hilfe wären die Gedenkstätten wahrscheinlich längst verwahrlost. Als Dank für sein Engagement wird der freiwillige Helfer von der Gemeinde mit einem Weihnachtsbaum belohnt.

Vor über zehn Jahren entdeckte der ehemalige KFZ-Meister und Freizeit-Radsportler aus Prüm auf seinen Touren am Wegesrand zwischen Gondenbrett und Obermehlen zwei massive Eichenholz-Kreuze und ein schmiedeeisernes Kreuz, die scheinbar dem Verfall preisgegeben waren. Bei dem einen Kreuz handelt es sich um das Gedenk-Mal an einen deutschen Soldaten, der während der Ardennenoffensive 1944/45 gefallen war, bei dem anderen vermutlich um eine Erinnerung an den Einschlag einer der gefürchteten deutschen V1-Raketen. Als Bernd Scheuern schließlich die Eltern des Gefallenen kennen lernte, wurde er aktiv. Mit Holz- und Metallfarbe rückte er dem Verfall zu Leibe. Er jätete Unkraut, beschnitt Hecken und Sträucher und schmückte die Kreuze bei besonderen Anlässen mit Blumen. Der damalige Ortsbürgermeister Willi Kewes war von den gepflegten Gedenkstätten so begeistert, dass er für Spaziergänger und Wanderer Ruhebänke aufstellen ließ, ebenso wie bei den beiden anderen Kreuzen, die vermutlich auch mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun haben und am Eingang zum Mehlental bei Obermehlen liegen. Als Dankeschön für den anerkennenswerten Einsatz erhält Scheuern, der dort wahrlich einen Stein im Brett hat, jedes Jahr von der Gemeinde einen Weihnachtsbaum. Die Tradition wurde auch von Ortsbürgermeister Klaus Nägel fortgesetzt. Er überreichte Scheuern eine schmucke Nordmanntanne, die Förster Raphael Meis in seinem Revier frisch geschlagen hatte.

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