Ein Streit macht noch keine Partei

12,3 Prozent der Zweitstimmen bei der Landtagswahl: Das Ergebnis kann sich sehen lassen - zumal für die Freien Wähler. Allerdings konnte der Zusammenschluss der Gruppen, die in kommunalen Räten eine Macht sind, nur in einem Wahlkreis der Region wirklich punkten - im Landkreis Bitburg-Prüm.



Das landesweite Ergebnis der FWG ist dagegen eine Schlappe: Trotz eines organisatorischen Neuanfangs erreichten die Freien nur 2,3 Prozent und kommen damit nicht einmal in den Genuss von Wahlkampfkosten-Zuschüssen. Dazu hätten es 3,3 Prozent sein müssen. Das wird den Aufbau einer Landesorganisation, die bei der nächsten Wahl nicht chancenlos sein will, schwer machen.

Ein Blick auf die Ergebnisse in den Wahlkreisen jenseits des Eifelkreises zeigt zudem, dass kommunalpolitische Präsenz und das Nominieren von Direktkandidaten nicht reicht, um als relevante landespolitische Kraft wahrgenommen zu werden: Im Vulkaneifelkreis wurde knapp die Fünf-Prozent-Hürde geknackt, in Bernkastel-Wittlich dümpelt die Gruppierung zwischen drei und vier Prozent.

Damit kann das gute Ergebnis im Eifelkreis auch nicht auf Inhalte zurückgeführt werden, sondern allein auf zwei personelle Besonderheiten: erstens, dass Michael Billen und seine CDU für viele diesmal unwählbar waren und zweitens die Beliebtheit von Landrat Joachim Streit. Ein Streit macht jedoch noch keine Partei. So werden die Freien sich sehr anstregen müssen, wenn sie mehr sein wollen, als reine Kommunalpolitiker.

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