Ein Wahrzeichen für die Region

Malberg · Die Verbandsgemeinde Kyllburg will es nicht, der Kreis offensichtlich auch nicht: Vor der Kreistagssitzung am Montag appelliert der Vorsitzende des Fördervereins Schloss Malberg an die Verantwortlichen, sich der Bedeutung des Schlosses bewusst zu sein - und skizziert seine eigenen Vorstellungen für das Wahrzeichen.

 Einerseits ein Sorgenkind, das Geld verschlingt, andererseits ein Denkmal von nationaler kultureller Bedeutung: das Schloss Malberg in der Kyllburger Waldeifel. TV-Foto: Nina Ebner

Einerseits ein Sorgenkind, das Geld verschlingt, andererseits ein Denkmal von nationaler kultureller Bedeutung: das Schloss Malberg in der Kyllburger Waldeifel. TV-Foto: Nina Ebner

Malberg. "Barockes Wahrzeichen zu verschenken - Verbandsgemeinde Kyllburg bietet dem Eifelkreis Schloss Malberg als Präsent an." Eine Nachricht, die Anfang der Woche im TV zu lesen war und den Vorsitzenden des Fördervereins Schloss Malberg, Bernhard Gies, auf den Plan gerufen hat. Denn nach einem Antrag des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg, Bernd Spindler, soll der Kreistag am Montag, 30. Mai, darüber abstimmen, ob der Eifelkreis das Eigentum an dem Schloss übernimmt. Die ohnehin überschuldete VG sei mit dem Denkmal finanziell überfordert, so Spindler. Die Chancen, dass sein Antrag im Kreistag Erfolg hat, sind jedoch gering: Der Kreis dürfe nur Vermögensgegenstände erwerben, soweit dies zur Erfüllung seiner Aufgaben erforderlich sei, heißt es in der Kreistagsvorlage.
"Schloss Malberg ist nicht der Besitz einer Gemeinde oder einer Verbandsgemeinde, sondern einer ganzen Region", appelliert dagegen nun der Fördervereins-Vorsitzende Gies. Das Schloss sei ein "Denkmal von nationaler kultureller Bedeutung", dessen Renovierung mit öffentlichen Mitteln sozusagen nationale Pflicht sei. "Ist sich die Region der Einmaligkeit dieses Schlosses wirklich bewusst, hat man auch seine entscheidende Bedeutung zum Beispiel für den Tourismus und damit die wirtschaftlichen Perspektiven im Auge?", fragt Gies und zieht daraus den Schluss: "In letzter Instanz ist wohl das Land aufgerufen, die Anlage in eine landeseigene Stiftung zu führen."
Ein Teil des Schlosses - der Altbau - könne durch einen potenten Bauträger zu Eigentumswohnungen auf Erbpachtbasis ausgebaut werden, um das Schloss zu beleben. So habe die Trierer gbt Wohnungsbau und Treuhand AG umfangreiche Erfahrungen mit der Erstellung attraktiver Eigentumswohnungen - "sie hat sich ganz besonders bei der Restaurierung hochgefährdeter Baudenkmäler ausgezeichnet", betont Gies. Hochgefährdete Baudenkmäler, wie eben auch das Schloss Malberg eines ist, über das der Fördervereins-Vorsitzende sagt: "Ohne das nie erlahmende große persönliche Engagement von Bernd Spindler und der VG Kyllburg wäre das Schloss Malberg inzwischen eine einsturzgefährdete Ruine. Betreten verboten." Der Förderverein Schloss Malberg wurde 1996 von Bürgern gegründet, denen das für die Region einmalige Barock-Bauwerk insbesondere wegen seiner kulturhistorischen Bedeutung am Herzen lag. Der Verein hat derzeit 133 Mitglieder. Seit der Gründung wurden mehr als 40 000 Euro aus privater Hand für die Arbeiten an dem Kulturdenkmal gespendet, nun fließen weitere 25 000 Euro vom Förderverein in die Sanierung des Runden Gartens, insbesondere in neue Wege und die Restauration des Brunnens. neb

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