Ein Weihbischof hinterlässt Eindruck

Prüm · Ein "Ereignis der Gnade": So wünscht sich der seit Juni 2011 amtierende Trierer Weihbischof Helmut Dieser seine Visitation im Dekanat St. Willibrord-Westeifel. Am Freitag hat er Station in Prüm gemacht und auch das Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth besucht.

 Gottesdienst, Besuche und Gespräche (von links): Agnes Feinen, Katharina Ritter, Elisabeth Ahrling, Helmut Büsch, Pater Norbert Tix und Weihbischof Dr. Helmut Dieser. Foto: privat

Gottesdienst, Besuche und Gespräche (von links): Agnes Feinen, Katharina Ritter, Elisabeth Ahrling, Helmut Büsch, Pater Norbert Tix und Weihbischof Dr. Helmut Dieser. Foto: privat

Prüm. Zwei Stunden - so lange war Weihbischof Helmut Dieser im Rahmen seiner Dekanatsreise am Freitag im Prümer Alten- und Pflegeheim. Und offenbar hat er Eindruck hinterlassen: "Er hat eine Messe gehalten und dann besonders den Kontakt zu Bewohnern und Mitarbeitern gesucht", sagt Leo Leyens, der Leiter der kirchlichen Einrichtung im Prümer Franziskanerinnenweg.
Der Bischof habe sich allen gegenüber sehr zugewandt gezeigt, nicht zuletzt den zahlreichen demenzkranken Menschen. "Er hat ein besonderes Interesse an der Versorgung alter Menschen gezeigt", sagt Leyens. "Das kam ehrlich rüber."
Etwa 60 Senioren leben im Altenheim, fast alle nahmen auch am Gottesdienst teil. Deshalb sei man für die Messe in den Speisesaal umgezogen, sagt Leyens - die hauseigene Kapelle hätte nicht allen Platz geboten.
Im Anschluss traf sich der promovierte Theologe (und frühere Pfarrer in Adenau im Landkreis Ahrweiler) auch mit einigen seit vielen Jahren ehrenamtlich Tätigen, darunter Agnes Feinen, die als Sterbebegleiterin dabei ist, wenn jemand alleine ist oder keine Familie in der Nähe hat. Außerdem dabei: Lektorin und Küsterin Katharina Ritter, Organistin Elisabeth Ahrling, Bewohner-Fürsprecher Helmut Büsch.
100 Termine im Dekanat


Die alle sechs Jahre terminierte Firm- und Visitationsreise durch das Dekanat hatte vor gut einer Woche in Rodershausen begonnen. Die Visitation könne ein "Ereignis der Gnade" werden, sagte Weihbischof Dieser in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst. "Nicht weil wir das machen oder hinkriegen, nicht weil Sie oder ich so toll und so top sind, sondern: weil Gott mit uns sein will, weil ich als Bischof wie Petrus und die Apostel damals dasselbe verkünden darf, was Jesus in seinem Volk verkündet hat ..."
Gott schaue nicht auf die Person und die Umstände oder Bedingungen der Zeit: "Zu allen Zeiten und überall sind ihm die Menschen willkommen, die die Zeit der Gnade erkennen und nutzen wollen, die mit ihrem Leben ernst machen im Glauben und es von Gott ergreifen und heilen lassen wollen." Die Visitation stehe unter der Verheißung dieser Gnade.
Die Reise geht weiter: Insgesamt sind bis Ende März mehr als 100 Termine im Dekanat vorgesehen. Bischof Dieser wird dabei mit den Priestern, mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern sprechen und weitere kirchliche Einrichtungen besuchen. Weiterer Bestandteil der Visitation sind zudem die Firmungen, die der Weihbischof Jugendlichen aus dem Dekanat spenden wird.
Die Visitation soll neben der Begegnung mit den Gläubigen und der Feier der Sakramente auch der Ermutigung und Ermunterung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter dienen und positive Entwicklungen in den Pfarreien würdigen. Allerdings sollen dabei auch Missstände festgestellt und korrigiert werden. fpl

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