Prüm. Verkehrschaos? Irrlichternde Autofahrer auf der verzweifelten Suche nach dem richtigen Weg durch Prüm? Mit Spannung ist die Änderung der Verkehrsführung durch die Stadt erwartet worden.
Wer chaotische Zustände im morgendlichen Berufsverkehr befürchtet, erlebt eine Überraschung. Denn erst einmal tat sich gar nichts. Wie in den vergangenen Jahrzehnten fahren die Autos von der Bahnhofstraße bis auf den Hahnplatz. Nur ein winziges Detail verrät die anstehenden Veränderungen - was viele erst auf den zweiten Blick bemerken. Denn das große Verkehrsschild auf dem Parkplatz vor der Eisdiele ist weg. Arbeiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein haben es am Morgen abgebaut.
Arbeiten beginnen am Mittag

Doch ansonsten bleibt alles wie gehabt, so dass mancher schon vermutet, die angekündigte Änderung werde erneut verschoben. Denn ursprünglich sollte der Verkehr schon ab dem Frühjahr anders laufen, doch wollten die Verantwortlichen aus der Stadt und dem LBM die Vorbereitungen für den Rheinland-Pfalz-Tag nicht auch noch durch ein Verkehrsexperiment erschweren. Daher wurde der Testlauf für die Einbahnregelung auf den Sommer verlegt. In einer rund mehrmonatigen Testphase soll erprobt werden, ob eine solche Variante in Prüm möglich wäre (der TV berichtete mehrfach).
Erst gegen Mittag beginnen die Arbeiten am Kreisverkehr in der Bahnhofstraße. Dort wird zunächst das Gesperrt-Schild angebracht. "Wir fangen hier an, damit wir auf dem Hahnplatz dann in Ruhe arbeiten können", sagt Frank Reiland vom LBM Gerolstein, der die Arbeiten begleitet. Doch wie erwartet dauert es eine Zeit, bis sich die neue Verkehrsführung einspielt. Denn zu Beginn ignorieren viele die erste Beschilderung am Kreisverkehr und versuchen doch noch, auf den Hahnplatz zu kommen. Aber hinter der Einfahrt zum Parkdeck macht eine Absperrung deutlich: Ab hier geht es nicht mehr weiter. Was dazu führt, dass viele zum Parkdeck abbiegen und die Einmündung zum Wenden benutzen.
Unterdessen setzen die Arbeiter die neue Beschilderung auf dem Hahnplatz fort - unter den wachsamen Augen vieler Prümer, die der neuen Verkehrsführung mit Skepsis begegnen. "Da müsste ein Kreisverkehr hin", ist oft zu hören. Helmut Fößel, erster Beigeordneter der Stadt, wird indessen nicht müde, die Bürger vom Gegenteil zu überzeugen. Ein Kreisverkehr würde die Gestaltungsmöglichkeiten zu sehr einschränken. In den nächsten Monaten muss sich nun zeigen, ob sich die neue Verkehrsführung bewährt und den Kreisverkehr wirklich überflüssig macht.