Einblick in den Traumjob

BLEIALF. Es war bereits die dritte Berufsinformationsmesse (BIM), die in der Regionalen Schule (RGS) in Bleialf am Sonntag über die Bühne ging. Alle zwei Jahre bringt die Schule Theorie und Praxis auf diesem Wege zusammen.

In den Klassenräumen, in denen die Woche über theoretisches Grundwissen gepaukt wird, hatte am Sonntag sechs Stunden lang die Praxis die Vorherrschaft. Hier trafen die neuen Berufsanwärter mit Betriebsinhabern, Kaufleuten, Meistern, Gesellen und Auszubildenden zusammen. Die RGS Bleialf sieht in der Förderung des Dialogs zwischen Jugendlichen und Ausbildungseinrichtungen eine unerlässliche Aufgabe. "Es gehört einfach zum Profil unserer Schule, zusammen mit den Betrieben die Schüler berufsorientiert zu informieren", sagt Wolfgang Bonefas. Seit 33 Jahren unterrichtet der 58-jährige an der RGS. Er ist einer der Initiatoren, die vor sechs Jahren die BIM ins Leben gerufen haben. Bereitwillig und zahlreich folgten die Schüler der Klassen acht bis zehn gemeinsam mit ihren Eltern dem Angebot und nahmen Tuchfühlung mit den Chefs auf. Im Unterricht vorher haben sich die Jugendlichen auf den Berufsinformations-Marathon vorbereitet und einen persönlichen Fragekatalog zusammengestellt. Bei dieser Vorarbeit und in vorangegangenen Praktika, hat sich bei vielen bereits die berufliche Richtung herauskristallisiert. Am Stand von Heizungsbau Weinand stehen Marcel Kemmerlings (Bleialf) und Tobias Rodermers (Auw). Die beiden interessieren sich für einen handwerklichen Beruf. Während Marcel sich noch auf kein Handwerk festlegen will, sieht Tobias klar sein Berufsziel vor Augen. "Ich will Tischler werden", sagt der 14-Jährige und nimmt auf der BIM mit den drei entsprechenden Ausbildungsbetrieben Kontakt auf. Auch die 14-jährige Andrea Eichten aus Buchet-Halenfeld ist sich über die berufliche Richtung im Klaren. "Auf jeden Fall etwas im medizinischen Bereich", sagt die Schülerin der Klasse 9b der RGS. "Das Praktikum bei einem Tierarzt in Prüm hat mir gut gefallen. Aber auch den Beruf der Kinderkrankenschwester finde ich interessant." Über dieses Berufsziel kann sie sich am Stand der Bundeswehr informieren. Verena Hermes will eine kreative Arbeit. "Vielleicht im Friseurhandwerk", meint die 14-Jährige vorsichtig, während ihre Freundin Stefanie Krost sich für den kaufmännischen Beruf entschieden hat und auch klare Vorstellungen von ihrem künftigen Arbeitsfeld hat. Das Gros der Jugendlichen will auf jeden Fall einen Ausbildungsplatz in der Region. Dieser Wunsch steht meist vor dem Berufswunsch. "Auch wenn immer von einer desolaten Beziehung zwischen Ausbildungsplätzen und Auszubildenden zu hören und lesen ist - für unsere Region kann ich dies nicht bestätigen", sagt Udo Stein, Rektor der RGS. "Hier sind ausbildungswillige Jugendliche und Betriebe, die sich der zentralen Aufgabe Ausbildung bewusst sind", sieht er zuversichtlich in die Zukunft.Große Resonanz und viele Fragen

Er dankt den Betrieben, die mit einem enormem Aufwand diese Informationsmesse erst möglich gemacht haben. Einer der insgesamt 25 Akteure ist Edmund Mertens aus Roth. An seinem Stand zeigt er Ausschnitte aus der Elektrotechnik. Er begrüßt die Initiative der Schule und unterstützt dieses Engagement bereits zum dritten Mal. "Wie sind die Berufsaussichten und welche Voraussetzungen muss ich mit bringen?", "In welchen schulischen Fächern sollte man für diesen Beruf gut sein?". Geduldig beantwortet der Elektromeister, der auch zugleich an der BBS Gerolstein unterrichtet, die Fragen der Jugendlichen und nimmt sich Zeit, ihnen einen Einblick in die Praxis zu geben. "Nicht immer passt der Berufswunsch mit den Fähigkeiten überein", sagt Lothar Peters. Der Malermeister aus Pronsfeld bietet deshalb Jugendlichen auch Praktikumsplätze in seinem Betrieb an. Auch Klaus Hockertz, Raumausstatter und Bodenleger, ist vertieft in ein Gespräch. Er ist in diesem Jahr begeistert von der Messe. "Die Resonanz war sehr erfreulich, die Jugendlichen hatten es zur Aufgabe gemacht bekommen, zu fragen. Mit diesem Muss war auch die Hemmschwelle abgebaut und es konnten gute Gespräche geführt werden. Aufgrund dieses positiven Echos werde ich auch gerne bei einer vierten Auflage nochmals dabei sein", sagt der Firmeninhaber aus Pronsfeld.

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