Eindeutiges Votum für Prüm

Hallschlag · Das war eindeutig: In den Gemeinden Reuth, Ormont, Scheid und Hallschlag hat sich in einem Bürgerentscheid eine deutliche Mehrheit für den Wechsel zur Verbandsgemeinde Prüm entschieden.

Hallschlag. Zahlen lügen nicht: Fast 90 Prozent der Einwohner von Ormont haben in einem Bürgerentscheid für den Wechsel zur Verbandsgemeinde (VG) Prüm plädiert - der Spitzenwert an diesem Tag. Aber auch in den Gemeinden Hallschlag und Reuth lässt das Abstimmungsergebnis keinen Spielraum für Interpretationen: 86,5 Prozent der Hallschlager und 84,13 Prozent der Reuther sehen ihre Zukunft bei der Nachbarkommune. Lediglich in Scheid ist die Mehrheit nicht ganz so eindeutig. Aber auch dort wollen 68 Prozent den Wechsel.
Kommunal Reform


Besonders erfreulich ist die verhältnismäßig hohe Wahlbeteiligung. Sie reicht von 65,22 Prozent in Scheid bis zu 79,63 Prozent in Reuth. Damit ist auf jeden Fall die Mindesthürde genommen, damit der Bürgerentscheid auch gültig ist. Denn dafür müssen die Ja-Stimmen mindestens 20 Prozent aller Wahlberechtigten repräsentieren.
"Wir sind sehr froh", sagt Ewald Hansen, Ortsbürgermeister von Reuth. "Das Ergebnis hat auch das bestätigt, was wir schon bei der Bürgerbefragung erfahren haben." Jetzt müsse man abwarten, wie das Ergebnis in Mainz und auch in Jünkerath aufgenommen werde. "Vielleicht erreichen wir jetzt in Mainz etwas", sagt Hansen. Denn bislang hatte die Landesregierung einen Wechsel der Gemeinden über die Kreisgrenze ausgeschlossen.
Deutlich verhalten ist die Reaktion bei Scheids Ortsbürgermeister Willi Heinzius, der nicht zu den Befürwortern eines VG-Wechsels seiner Gemeinde gehört. "Ich hätte nicht gedacht, dass so viele mit Ja stimmen", sagt Heinzius.
"Für uns ist wichtig, wie der VG-Rat jetzt das Votum aufnimmt", sagt Hallschlags Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Breuer. Er sei zwar dafür, die Verhandlungen mit Hillesheim fortzuführen, ist aber überzeugt, dass sie scheitern werden. Und selbst wenn ein freiwilliger Fusionsbeschluss doch zustande komme, müsse man dort einbauen, dass die vier Gemeinden aufgrund des Bürgerentscheides nach Prüm wechseln dürfen.
Darauf hofft auch Cornelius Dahm, Ortsbürgermeister von Ormont. Er ist zudem erfreut darüber, dass die in den Informationsabenden vorgestellten genauen Fakten über mögliche Kosten eines VG-Wechsels die Stimmung in den Orten nicht nennenswert verändert haben. Er richtet aber auch den Blick auf die beiden Gemeinden, deren Bürgerentscheide erst im Mai anstehen: Stadtkyll und Kerschenbach. "Ich hoffe, unser Ergebnis dient auch als Motivation für die Orte, die noch folgen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort