Eine Freundschaft ohne viele Worte

Damit zukünftig auch die gesamte Region Trier im deutsch-amerikanischen Freundschaftsverein "Host Nation Council Spangdahlem" vertreten ist, hat der Verein die Änderung der Satzung und Erweiterung des Vorstands beschlossen.

Bitburg. Dass es schwierig ist, den Wert einer guten Freundschaft von der zwischenmenschlichen auf die finanzielle Ebene zu übertragen, ist eine Erfahrung, die der deutsch-amerikanische Freundschaftsverein Host Nation Council (HNC) Spangdahlem in der Vergangenheit zur Genüge gemacht hat (der TV berichtete). Doch nachdem die Jahresbeiträge den Erwartungen an diese Freundschaft angepasst wurden, ist das Thema vom Tisch und die Mitgliederentwicklung halbwegs stabil.Ende 2007 habe der HNC insgesamt 265 Mitglieder gezählt, darunter 71 Kommunen, 49 Firmen und 145 Privatpersonen, erklärte der Vorsitzende Michael Dietzsch im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung im Haus Beda. Rund 40 Menschen waren anwesend und hörten zu, wie der Vorsitzende etwas über die Reise nach Berlin erzählt. Im Mai 2007 war eine Delegation des Vereins der Einladung des Bundesverteidigungsministers gefolgt und wurde dort für ihr Engagement gelobt. Sogar ein kleiner Film wurde gezeigt, auf dem zu sehen ist, wie Vorstandsmitglieder und Kommunalpolitiker gemeinsam mit hochrangigen Vertretern des US-Militärs das Brandenburger Tor oder aber den Bundestag besuchen. Über das, was außer der Berlinreise im Verein unternommen wurde, wurde vergleichsweise wenig erzählt. Dass das lang ersehnte Kontaktbüro "endlich funktioniert und enormen Zuspruch hat", wurde fast beiläufig erwähnt.Dringend gesucht: ein Geschäftsführer

Auch die Tatsache, dass der Verein seit gut einem Jahr nach dem Rückzug des bisherigen Geschäftsführers Willi Heyen "aus familiären Gründen" immer noch keinen Nachfolger gefunden hat, fand nur nebensächtliche Beachtung. "Zurzeit ist man noch auf der Suche nach einem Nachfolger für diese umfangreiche Tätigkeit", so Dietsch auf TV-Anfrage. Doch das Nichtvorhandensein eines Geschäftsführers schien bei der Mitgliederversammlung kein Thema zu sein, das eine Wortmeldung Wert wäre.Dafür aber wurde einstimmig eine Satzungsänderung und damit die Erweiterung des Vorstands um drei weitere auf insgesamt zwölf Mitglieder beschlossen. So sollen zukünftig auch die Landräte der Kreise Vulkaneifel und Trier-Saarburg sowie der Oberbürgermeister der Stadt Trier dabei sein. "So ist im Vorstand die gesamte Region vertreten", erklärt Dietzsch.Nicht im Vorstand, aber als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land dennoch Mitglied im Verein ist Jürgen Backes. "Tue gutes und rede auch darüber" leitete er die einzige Wortmeldung des Abends und den Appell an den Vorstand ein, über das, was vom HNC in Sachen Freundschaft geleistet werde, auf der Homepage auch zu berichten. Es sei schwierig, jemanden zu finden, erklärt Dietzsch und hakt auch diesen Punkt dann ganz schnell ab: "Wir werden es überlegen." Extra Ausgaben und Einnahmen des HNC: Nach Auskunft des Vorstands hat der HNC im vergangenen Jahr 33 785 Euro an Mitgliedsbeiträgen eingenommen und insgesamt 39 066 Euro ausgegeben. Davon seien 5000 Euro in den Sozialfonds Air-Base Spangdahlem für Jugend- und Kinderförderung sowie weitere 5541 Euro in das Projekt "Explore the Eifel" geflossen. 11 081 Euro seien für deutsch-amerikanische Veranstaltungen und 3728 Euro für den Besuch in Berlin ausgegeben worden (Dietzsch: "Kosten für Transport, Unterbringung, etc. wurden von den Teilnehmern selbst entrichtet"). Der verein besitzt knapp 70 000 Euro und plant folgende Ausgaben: 10 000 Euro für Förderung von Familien, 5000 Euro für die Kreisverkehr-Gestaltung bei der Air Base Spangdahlem, 5000 Euro für "Explore the Eifel", 18 000 Euro für eine Info-Broschüre sowie 14 000 Euro für Sonstiges. Der Jahresbeitrag beträgt für Einzelpersonen 30 Euro, für Vereine 50, für Firmen 100, für Landkreise und Verbandsgemeinden 500 und für Ortsgemeinden 25 bis 100 Euro. (uhe)

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