Eine kleine Gemeinschaft feiert großes Jubiläum

Eine große Ausstellung zu den Spuren Himmerods in Raum und Zeit wird einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr des Klosters sein. Die Abtei gedenkt 2010 drei wichtigen Ereignissen ihrer Geschichte.

Großlittgen. Drei Jubiläen feiert die Abtei Himmerod in diesem Jahr: 875 Jahre Erwählung des Orts, 90 Jahre Wiederbesiedlung, 50 Jahre Weihe der wieder errichteten Barockkirche.

Große Gedenktage für eine scheinbar kleine Mönchsgemeinschaft. Bei der Präsentation des Programms sagte Abt Bruno Fromme: "Wir sind nur noch elf. Was heißt hier nur noch? Das erste Team, die Apostel, waren auch nur zwölf."

Im Jubiläumsjahr möchte die Klostergemeinschaft deutlich machen, welches Kleinod es zu schützen und zu unterstützen gilt. Das und nicht etwa große Veranstaltungen sind das Ziel. Das Motto des Jahres lautet: "Himmerod - Ort der Mensch-Werdung". Gemeint ist damit, dass Himmerod ein Ort der immer wieder neuen Geburt des Menschen sein soll.

Drei festlich gestaltete Wochenenden sind für das Jubiläumsjahr, dessen Schirmherr Ministerpräsident Kurt Beck ist, geplant (siehe Extra). Viele engagierte Laien, allen voran Elisabeth Heckmann, Kulturbeauftragte des Klosters, wirken daran mit.

Einer der Höhepunkte wird die große Ausstellung "Himmerods Spuren in Raum und Zeit" sein, die im August eröffnet werden soll. 26 Forscher beteiligen sich daran und präsentieren auch neue Erkenntnisse. Dort ist beispielsweise zu erfahren, dass einst 28 Ochsengespanne und vermutlich auch die Eisenerzverhüttung mit dafür verantwortlich waren, dass Himmerod lange Zeit ein bedeutendes wirtschaftliches Zentrum war. Es geht jedoch auch um die Krisen des Klosters, seine Architektur und die Impulse, die es weitergegeben hat.

Hans-Peter Kuhnen, Leiter des Instituts für Archäologie und Naturwissenschaften der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz wird die Schau mitkonzipieren.Extra: Das Programm Das Zisterzienser-Kloster mit seinen Tochtergründungen und den umliegenden Orden steht im März am ersten Jubiläums-Wochenende im Mittelpunkt. Eine Werkwochezur Spiritualität der Zisterzienser ist geplant mit dem Abt des Klosters Citeaux, dem Gründungskloster der Zisterzienser. Der Bernhardstag und Mariä Himmelfahrt werden im August feierlich begangen. Neben der großen Ausstellung über Himmerod soll in diesem Monat der 2,5 Kilometer lange, dauerhafte Themenweg "Schöpfung bewahren" eröffnet werden. Er bietet eine Mischung aus Informationen über Pflanzen und Tiere im Umfeld des Klosters und spirituellen Bibeltexten. Im Oktober wird das Jubiläum der Kirche mit regionalen Chören begangen. Das moselfränkische Wochenende, das zum fünften Mal veranstaltet wird, soll 2010 noch größer werden. Gruppen anderer Regionen mit anderem Dialekt sollen das Musik- und Folklorefestival bereichern. Weitere Veranstaltungen im Kloster sind die Ausstellung "Das Weibliche in Kirche und Theologie" ab 13. März, der Orgelsommer ausschließlich mit Musikerinnen und das Treffen der "Kinder der Eifel" mit bekannten Persönlichkeiten aus dem gleichnamigen Buch von Professor Hermann Simon aus Hasborn.

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