Eine Mensa fürs St.-Willibrord-Gymnasium

Bitburg · Die Schule will, genügend Eltern wollen und der Kreis will auch: Alle Betroffenen wünschen sich, dass das St.-Willibrord-Gymnasium 2012 zur Ganztagsschule wird. Die Verwaltung versucht derzeit herauszufinden, welches die günstigste Umbauvariante ist.

 Künftig müssen sich die Kinder im St.-Willibrord-Gymnasium wohl kein Essen mehr mitbringen. Ist die Einrichtung erst Ganztagsschule, werden die Kinder mittags verpflegt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Künftig müssen sich die Kinder im St.-Willibrord-Gymnasium wohl kein Essen mehr mitbringen. Ist die Einrichtung erst Ganztagsschule, werden die Kinder mittags verpflegt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bitburg. Schluss mit mitgebrachten Butterbroten oder teurem Fast Food: Wenn es nach dem Wunsch der Schulleitung und dem von 85 Eltern geht, wird das St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg schon ab dem kommenden Schuljahr über ein Ganztagsangebot verfügen - zu dem natürlich auch eine Mensa gehört, die die Kinder mittags verpflegt. Ein Anliegen, das der Kreis als Schulträger unterstützt.
Während die Pädagogen bereits wissen, wie sie sich das Ganze vorstellen, ist die Kreisverwaltung noch am Tüfteln. Denn es gibt mehrere mögliche Varianten, wie das Gymnasium zur Ganztagsschule umgebaut werden könnte. Eine Variante hängt eng mit der sanierungsbedürftigen und zu kleinen Sporthalle zusammen: Sollte sich herausstellen, dass Abriss und Neubau der Turnhalle günstiger wären als eine Sanierung, so könnte es ebenfalls sinnvoll sein, die Mensa samt Aufenthaltsräumen oder Bibliothek in dem neuen Gebäude unterzubringen. Derzeit wird überprüft, wie viel dies alles kosten würde. Fest steht, dass die Mensa relativ groß sein müsste. Denn neben den Ganztagsschülern des Gymnasiums sollen dort auch jene aus der gemeinsamen Orientierungsstufe mit der Realschule plus sowie die Oberstufenschüler verpflegt werden. Die Kreisverwaltung rechnet derzeit mit 600 Kindern.
Eine andere Variante wäre, die Mensa und die anderen Räume komplett neu zu bauen. Vergleichszahlen zeigen, dass so ein Vorhaben 1,7 Millionen Euro kosten könnte. "Das Schulgelände ist für einen Neubau groß genug", sagt Gisela Mayer-Schlöder von der Kreisverwaltung. Die Behörde will die Ganztagsschule ebenfalls so schnell wie möglich verwirklichen. Der Kreistag hatte sich 2010 in einem Grundsatzbeschluss bereits hinter die Idee gestellt. Und auch die Eltern finden die Idee offenbar gut. Bis gestern hatten sie die Möglichkeit, der Schule unverbindlich mitzuteilen, ob sie ihr Kind für das Ganztagsangebot anmelden würden. 85 Zusagen sind laut Schulleiter Kurt Metrich eingegangen. 54 müssen es im Ernstfall mindestens sein. Nun gilt es, bis zum 2. November einen Antrag zu stellen und mit der Schulaufsicht über eine Förderung des Vorhabens zu reden.
Während architektonisch noch alles offen ist, haben die Pädagogen bereits eine recht genaue Vorstellung von dem neuen Angebot. Es ist für die Siebtklässler anders als für alle anderen. Da zu Beginn des siebten Schuljahrs ohnehin neue Klassenverbände gebildet werden, wäre die Schaffung von Ganztagsklassen möglich. Diese sollen "rhythmisiert" unterrichtet werden. Klingt kompliziert, bedeutet aber einfach, dass anstrengende Unterrichtseinheiten (zum Beispiel Mathematik) und weniger anstrengende (zum Beispiel freie Stillarbeit) sich im Laufe des bis 16 Uhr dauernden Schultages abwechseln.
Um die bereits bestehenden Klassenverbände nicht zu zerstören, gibt es für die Klassen acht, neun und zehn ein anderes Konzept: Der normale Unterricht wird nachmittags um Hausaufgabenbetreuung, Arbeitsgemeinschaften oder Ähnliches ergänzt. Für die Oberstufenschüler, die ohnehin nachmittags da sind, bliebe alles beim Alten - außer dem Mittagessen natürlich, das sie nicht mehr mitbringen oder in der Stadt besorgen müssen.Das St.-Willibrord-Gymnasium in Bitburg wird von 1100 Schülern besucht. Es bietet seit fast 30 Jahren eine gemeinsame Orientierungsstufe (GOS) mit der ehemaligen Otto-Hahn-Realschule an, die 2010 mit der Edith-Stein-Hauptschule zur Realschule plus fusionierte. Die GOS (die bereits ein Ganztagsangebot hat) wird von 400 Schülern besucht. Noch ist unklar, wie sich die Schülerzahlen entwickeln werden, wenn das Schulzentrum St. Matthias ab kommendem Schuljahr ebenfalls einen gymnasialen Zweig anbieten wird. Allerdings geht Kurt Metrich, Direktor des St.-Willibrord-Gymnasiums davon aus, dass seine Schule nur noch vier- statt wie bisher fünfzügig sein wird. scho/kah

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