Eine Stadt wird orange

Bereits bei der Kyllburger Kappensitzung waren die Hotelverkäufe in dem Eifel-Städtchen das Thema in der Bütt. Was schon länger gemunkelt wurde, steht nun auch schwarz auf weiß im Grundbuch: Die niederländische Investorengruppe "Lin" hat nach dem Hotel "Kurfürst" auch den "Eifeler Hof" gekauft.

Kyllburg. An den viel gepriesenen Prinzen, der den "Eifeler Hof" aus dem Dornröschenschlaf wachküsst und damit Kyllburg zu neuem Leben erweckt, hatte kaum noch einer geglaubt. Zu viele Träume waren in den vergangenen Jahren geplatzt. Und auch nachdem der Bitburger Bauunternehmer Manfred Grommes den "Eifeler Hof" im vergangenen Jahr gekauft hatte, hatten die wenigsten die Hoffnung, dass das frühere Vorzeigehaus unter dem neuen Besitzer bald wieder öffnen würde. Die Gerüchte, Grommes wolle das Hotel nur gewinnbringend verkaufen, machten in dem Städtchen die Runde. Nun hat sich endgültig bewahrheitet, was die Kyllburger schon lange zu wissen glaubten: Der Eifeler Hof wurde von der niederländischen Investorengruppe "Lin" gekauft. "Der Verkauf ist offiziell. Wir stehen nun auch im Grundbuch als neue Eigentümer", bestätigt Jan de Muijs, Sprecher der Gruppe. Die Investoren aus Maastricht haben damit einen sehr langen Atem bewiesen. Ihr Vorhaben, aus dem "Eifeler Hof" ein Tagungs- und Seminarhotel für niederländische Rechtsanwälte zu machen, schien bereits gescheitert, als sie beim Rennen um den Hotelverkauf im vergangenen Jahr den Kürzeren gezogen hatten. Grommes machte bekanntlich das Rennen. Ihr "Plan B" sah vor, zumindest aus dem ebenfalls leer stehenden "Kurfürst" ein gehobenes Tagungshotel zu machen. Nun ist eine Mischung aus Plan A und B daraus geworden: Die Niederländer wollen nun beide Häuser wieder herrichten. Beide werden künftig "Lin" im Namen tragen: "Lin Eifeler Hof" und "Lin Kurfürst". Baupläne liegen bei der Kreisverwaltung

Und mit dem neuen Besitzer wird auch neues Leben in den "Eifeler Hof" einziehen. "Wenn alles klappt, haben wir vor, noch Ende Januar das Café-Restaurant zu eröffnen", sagt Jan de Muijs. Der Umbau des Hotels beginnt in diesen Tagen. "Wann wir den ,Eifeler' komplett eröffnen werden, können wir im Moment noch nicht sagen. Das wird sich bis Mitte Februar zeigen", erklärt der Sprecher der Lin-Gruppe. Das große Hotel, das so lange leer gestanden hat, biete noch viele Unwägbarkeiten. Läuft alles nach Plan, dann könnten die ersten Zimmer bis Ende Mai fertig sein. Auch die Renovierung des zweiten Kyllburger Hotels der Lin-Gruppe, des "Kurfürst", soll bald anlaufen. Jan de Muijs: "Zurzeit liegen die Baupläne bei der Kreisverwaltung und müssen noch genehmigt werden. Das Hotel wird nach dem Umbau völlig anders aussehen", verspricht Jan de Muijs. Von außen werde man den "Kurfürst" noch wieder erkennen. Doch wer früher schon einmal in dem Hotel war, der werde das Gefühl haben, durch eine alte Tür gegangen und in einer neuen Welt angekommen zu sein. "Mal von den Außenwänden abgesehen, wird sich alles ändern", erklärt de Muijs."Das ist eine große Bereicherung"

 Fest in niederländischer Hand: Die beiden Hotels „Eifeler Hof“ und „Kurfürst“ (hinten im Bild) gehören nun der Lin-Gruppe aus Maastricht. Sie werden zu modernen Tagungshotels umgebaut, in denen vor allem niederländische Rechtsanwälte geschult werden sollen. TV-Foto: Denise Juchem

Fest in niederländischer Hand: Die beiden Hotels „Eifeler Hof“ und „Kurfürst“ (hinten im Bild) gehören nun der Lin-Gruppe aus Maastricht. Sie werden zu modernen Tagungshotels umgebaut, in denen vor allem niederländische Rechtsanwälte geschult werden sollen. TV-Foto: Denise Juchem

Die Investoren aus Maastricht hoffen, bis Ende dieses Jahres mit dem Umbau der beiden Hotels fertig zu sein. Zusammen bieten sie dann 60 Zimmer: 13 im Kurfürst, den Rest im "Eifeler Hof". Winfried Müller, Stadtbürgermeister von Kyllburg, freut sich über diese Entwicklung: "Das ist eine große Bereicherung für uns. Ich rechne damit, dass uns das rund 30 Prozent mehr Fremdenverkehr nach Kyllburg bringt." Damit könnte das Märchen vom küssenden Prinzen in Kyllburg vielleicht doch noch wahr werden. In diesem Fall spricht er mit niederländischem Akzent.

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