Bollendorf. Bobby-Car gegen Traktor gegen Tretroller. Wer ist schneller? Das wird im Garten der katholischen Kindertagesstätte St. Michael in Bollendorf lautstark getestet. Lebhaft und lustig geht es dort zu. Im Inneren ist es hingegen ruhiger. Zwei Kinder werden gerade in ihre Schlafsäcke gepackt. Für sie ist Schlafenszeit. Sie zählen zu den Jüngsten in der Bollendorfer Einrichtung. Denn seit Februar darf die Kindertagesstätte Kinder ab neun Monaten aufnehmen. Ein Angebot, mit dem die Bollendorfer im Eifelkreis Bitburg-Prüm zu den Vorreitern zählen. Insgesamt gibt es in der Sauergemeinde elf Plätze für Kinder unter drei Jahren. "Im Vorfeld haben wird im Dorf gefragt, ob Interesse an einem solchen Zusatzangebot besteht. Die Resonanz war groß", erzählt Irmgard Geisen, Leiterin der katholischen Kindertagesstätte St. Michael Bollendorf. Mittlerweile scheint sich das Angebot noch weiter im Dorf herumgesprochen zu haben. "Sieben Kinder stehen bereits auf der Warteliste", sagt die Kita-Leiterin. Auch alle Ganztagsplätze sind belegt. Die Neuzugänge senken nicht nur das Durchschnittsalter der Kinder, sie werden auch als große Bereicherung gesehen. "Das ist eine tolle soziale Erfahrung", sagt Irmgard Geisen. Vor allem für die zahlreichen Einzelkinder. Die Kindergartenkinder suchen den Kontakt zu den Kleinen und übernehmen sogar schon Verantwortung und Rücksicht. Und auch die Kleinen profitieren. "Die Sprachentwicklung und die Motorik werden extrem gefördert", berichtet die Erzieherin Die Spielsachen für den Garten, die bislang in einem Zimmer im Kindergarten untergebracht waren, mussten weichen, da der Raum als zusätzliches Schlafzimmer benötigt wurde. Vier Rentner aus dem Dorf - Josef Schmitt, Reinhold Schilz, Kurt Christian und Willi Schenten - packten kräftig mit an und bauten ehrenamtlich ein Gartenhaus, um die Spielutensilien unterzubringen. "Diese Männer sind mit ihrem großen Engagement eine echte Bereicherung für Bollendorf", lobt Ortsbürgermeister Hermann Schmitz. Der Ortschef freut sich auch über die positive Entwicklung der Kita. Vor zwei Jahren sah die Zukunft der Einrichtung noch düster aus. "Damals musste die dritte Gruppe geschlossen werden, weil wir einfach nicht genug Kinder hatten", erinnert sich die Leiterin. Da mit dem Schließen der dritten Gruppe auch die Kostenbeteiligung der Kirche weggefallen war, ist die Gemeinde Bollendorf eingesprungen. "Das ist eine Investition, die sich lohnt", betont Ortsbürgermeister Schmitz: "Mit einem solchen Angebot im Dorf bleiben wird attraktiv und können vielleicht auch junge Familien davon überzeugen, zu uns zu ziehen." Die katholische Kindertagesstätte St. Michael Bollendorf feiert am Sonntag, 18. Mai, ab 14 Uhr ein Kindergartenfest. EXTRA Kita St. Michael: Zurzeit gibt es in der Einrichtung drei Gruppen. Eine Regelgruppe mit 25 Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren, eine alterserweiterte Gruppe mit 19 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren und sechs Kindern im Alter zwischen zwei und drei Jahren sowie eine altersgemischte Gruppe mit 15 Kindern im Alter zwischen neun Monaten und sechs Jahren. (dj)