Eine ungewöhnliche Perspektive

Weißenseifen/Lambertsberg · Christian Credner fotografiert aus ungewöhnlicher Perspektive - am Boden und aus bis zu 100 Metern Höhe, wenn seine Kamera an einem Drachen montiert ist. Die Galerie am Pi Weißenseifen zeigt nun eine Werkschau, die am Sonntag, 29. März, 15 Uhr, eröffnet.

Christian Credner. Foto: TV-Archiv

Christian Credner. Foto: TV-Archiv

Weißenseifen/Lambertsberg. Fotos aus der Höhe: Anfangs machte Christian Credner das, um unterirdische Denkmäler im Boden zu entdecken oder zur Dokumentation archäologischer Grabungen - eine Arbeit, die er ehrenamtlich für die Bodendenkmalpflege und die Archäologie verrichtete. Auf diese Weise konnten mehrere Grundrisse römischer Gebäude erstmals dargestellt werden.
Bald richtete Credner sein Objektiv auf geologische Strukturen in der Region - darunter Aufschlüsse, Steinbrüche oder Maare. Und er nahm Burgen, Ruinen, Klöster oder Wohnanlagen auf, mit teils beeindruckenden Resultaten. So erscheinen manche Motive wie abstrakte Arbeiten. Und durch farbliche Eingriffe nähern sich die Fotografien immer mehr der Malerei an.
Auch seine am Boden aufgenommenen Fotos unterzieht Credner manchmal einer verfremdenden Bearbeitung. Und schließlich benutzt er mit der sogenannten Lichtmalerei eine Aufnahmetechnik, die die Grenzen der klassischen Fotografie überschreitet. Auch die gewollten Kamerabewegungen lassen oft das Motiv unkenntlich werden und stellen, so heißt es in der Ankündigung, "die Synapse oder Verbindungsstelle zu neuen Strukturen her".
"Fotosynapse" - so heißt deshalb auch Christian Credners Werkschau in Weißenseifen. Sie wird dort am Sonntag, 29. März, um 15 Uhr in der Galerie am Pi eröffnet. Den musikalischen Rahmen liefern Friedrich Leufgen, Birgit Schneider, Stefanie Krönert und Judith Loser. red/fpl
Die Ausstellung ist zu sehen bis Sonntag, 26. April, immer mittwochs und von Freitag bis Sonntag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr - oder nach telefonischer Vereinbarung unter der Nummer 06594/883.
Extra

Christian Credner ist 1942 in Laage/Mecklenburg geboren und wuchs in West-Berlin auf. 1960 wurde er Berliner und deutscher Meister im Rudern. Es folgten ein Studium der Biologie und Medizin, Staatsexamen in Medizin, Promotion, zwölf Jahre Krankenhaustätigkeit bis zum Oberarzt, dann ließ er sich als Kardiologe in Mönchengladbach nieder. Seit 2000 wohnt Christian Credner in Lambertsberg. Der verheiratete Vater von vier erwachsenen Kindern hat an zahlreichen Ausstellungen von Berlin bis Bitburg teilgenommen. Außerdem entwirft er Kommunalwappen, betreut das Devonium in Waxweiler und ist Leiter des Geschichtlichen Arbeitskreises Bitburger Land. 2013 erhielt er die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz. red

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