Bollendorf. Einen echten Rund-um-die-Uhr-Job hat Hermann Schmitz. Neben seiner Tätigkeit als kaufmännischer Direktor einer größeren Firma ist er Ortsbürgermeister der viertgrößten Gemeinde des Eifelkreises. "Freizeit muss da ziemlich hinten anstehen" sagt der 55 Jahre alte Familienvater, der seit elf Jahren in Bollendorf lebt und seitdem auch in der Kommunalpolitik aktiv ist.

Das Aufgabenpensum bewältigt er nur dank der Hilfe seines ersten Beigeordneten Kurt Allar, denn "ohne ihn könnte ich das nicht schaffen". Für seine zweite Amtszeit hat sich Schmitz viel vorgenommen. Um die Verkehrssituation im Ortskern zu verbessern, wird hinter der Bäckerei ein Parkplatz angelegt.

Haus Eckertz wird für Tourismus umgebaut

Sobald die zugesagten Landesmittel fließen, soll das Haus Eckertz zur Tourismuszentrale der Verbandsgemeinde umgestaltet werden. Eine innerörtliche Beschilderung ist bereits im Gemeinderat beschlossen und wird im neuen Jahr ebenfalls umgesetzt. Da in naher Zukunft einige Gemeindestraßen saniert werden müssen, die nur wenige Anlieger haben, wird die Finanzierung auf wiederkehrende Beiträge umgestellt, damit die Belastung gleichmäßig auf alle Schultern verteilt wird.

Auch an Perspektiv-Zielen fehlt es dem Orts-Chef nicht. Wenn die notwendigen Mittel aufgetrieben werden können, würde er gerne den Hochwasserschutz verbessern und eine Flurbereinigung durchführen. "Da gibt es viele kleine Parzellen, von denen die Besitzer gar nichts wissen." Dadurch könnten auch Flächen für die Verbesserung der Parkplatzsituation am Friedhof frei werden, so Schmitz. Zu guter Letzt würde er gerne die Allee am Sauerstaden neu gestalten und die Gemeinde so noch attraktiver machen als sie in den Augen der zahlreichen Besucher schon ist.

Als Ortsbürgermeister der drittgrößten Ortsgemeinde in der VG Irrel hätten wir in einer der nächsten Ausgaben gerne die Pläne des Orts-Chefs von Ferschweiler, Rudolf Schmitt, vorgestellt. Er verzichtet jedoch auf eine Berichterstattung.

EXTRA Wohn- und Tourismusgemeinde: Bollendorf hat etwa 1800 Einwohner und ist damit eine der größten Gemeinden im Kreisgebiet. Nach starken Zuwächsen in den vergangenen Jahren stagniert die Entwicklung im Moment, da kaum noch Bauplätze zu haben sind. Daneben hat der Ort mit über 150 000 Übernachtungen pro Jahr einen Spitzenplatz beim Tourismus inne. Außerdem kommt das Vereinsleben nicht zu kurz. Ein Verein pflegt seit über 30 Jahren durch jährliche Besuche eine Partnerschaft mit Ascain in Frankreich. Und auch sonst ist bei den insgesamt 16 Vereinen vom Sportverein bis zur Karnevalsgesellschaft für jeden Geschmack etwas dabei. Die Vereinsgemeinschaft veranstaltet als Höhepunkt des Jahres das Apfelfest mit der Wahl der Apfelkönigin. (stbr)