Eine wichtige Infrastruktur

Zum Artikel "Ein Flop zeichnet sich ab" (TV, 11. Januar) meint dieser Leser:

Zu vorgenanntem Artikel möchte ich nachstehend meine persönliche Meinung zu diesem Thema wie folgt darlegen:

Es ist sicher richtig, dass die Anlage für den Umschlag von Containern und Wechselbehältern seit der Inbetriebnahme im Jahre 2005 bei weitem nicht so genutzt wurde, wie es seinerzeit bei der Planung beabsichtigt war. Dies liegt sicher nicht am guten Willen der Beteiligten, sondern vielmehr daran, dass sich der Bahnverkehr in Ganzzügen nur dann rechnet, wenn ständig ein gewisses Mindestaufkommen vorhanden ist, Dies konnte bisher leider nicht mit der notwendigen Stetigkeit erreicht werden.

Doch sehen wir es einmal von einer anderen Seite: Im Jahre 2002 hat die DB AG auch in Gerolstein ihren Schienengüterverkehr eingestellt. Damit stand auch der letzte Güterbahnhof zwischen Trier und Euskirchen zur Disposition. Die Gleise sollten rückgebaut und das Gelände verkauft werden. Eine Maßnahme, die eine spätere Wiederaufnahme des Güterverkehrs für alle Zukunft unumkehrbar gemacht hätte.

Dass sich dann Investoren gefunden haben, die ihre Interessen in der Container-Terminal Gerolstein GmbH (CTG) gebündelt und die Anlage einschließlich Zufahrtstraße saniert haben, sehe ich als Glücksfall für unsere Region an.

Auch wenn relativ hohe Zuschüsse aus einem Sonderfonds des Bundes hierfür geflossen sind, sollte man nicht vergessen, dass es sich um eine wichtige Infrastrukturmaßnahme für unsere Region handelt, die allen potentiellen Nutzern der Region für eine Mindestdauer von 20 Jahren diskriminierungsfrei zur Nutzung offen stehen muss.

Dies, ohne dass weitere Zuschüsse für die laufende Unterhaltung zu erwarten sind.

Die heimische Holzwirtschaft macht hiervon schon eifrig Gebrauch und hat im vergangenen Jahr mehr als 1000 Waggons über die Anlage auf den Weg gebracht.

An alle, die die Sanierung der Umschlaganlage als "Flop" bezeichnen ergeht deshalb die Frage: Woher nehmen Sie die Sicherheit, dass auch in Zukunft zwischen Trier und Euskirchen keine einzige Schienengüterverkehrsanlage mehr gebraucht wird?

Josef Müller, Gerolstein

(Anmerkung der Redaktion:

Der Autor war während der

Bauphase Geschäftsführer der

CTG Gerolstein)

Bahnverkehr

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