Einem winzigen Nutztier auf der Spur

Malbergweich · Bienen summen durch die Luft, sammeln Nektar und machen daraus Honig. Das ist soweit klar. Doch warum sind sie auch für unsere Pflanzenwelt so wichtig? Lucky ist in die Eifel gefahren, um sich dort bei einem Imker darüber zu informieren.

 Süßes Bauwerk: In den Waben lagern die Bienen den Honig, den sie aus den Blüten gesammelt haben. TV-Foto: Jens Klein

Süßes Bauwerk: In den Waben lagern die Bienen den Honig, den sie aus den Blüten gesammelt haben. TV-Foto: Jens Klein

Malbergweich. Was wisst ihr eigentlich über Bienen? Unser Kinderreporter Lucky hat bisher immer nur an den leckeren Honig gedacht, wenn es in der Luft summte und eine Biene vorbeiflog. Das hat sich inzwischen geändert. Denn Lucky weiß nun, wie wichtig die Bienen für Mensch und Natur sind. Er war kürzlich bei einem Imker zu Besuch und hat ihn so richtig über die Honigbienen ausgefragt.
Dabei überraschte ihn eine Aussage ganz besonders: Bienen sind - das sagen zumindest viele Experten - das drittwichtigste Nutztier nach Rindern und Schweinen. Jetzt fragt ihr euch sicherlich, warum das so ist. Am vielen Honig, den die Bienen produzieren, liegt es jedenfalls nicht. Stattdessen sind die Tierchen wahnsinnig wichtig, wenn es darum geht, Pflanzen zu bestäuben.
Wenn sie unterwegs sind, um Nektar zu sammeln, bleiben nämlich auch Pflanzenpollen an ihrem Körper hängen. Landen die Bienchen dann auf der nächsten Pflanze, bleibt der Pollen daran hängen.
"Die einzelne Biene ist an sich gar nicht so der super Bestäuber", sagt der Imker Detlef Römer. Sie fliegt nämlich so lange auf dieselbe Blüte, wie sie dort noch Nektar findet. Dabei kann die Biene natürlich keine andere Pflanze mit Pollen bestäuben. Aber das ganze Bienenvolk zusammen ist dafür umso wichtiger. Denn im Bienenstock ist es so eng, dass die einzelnen Honigbienen ihre Körper immer wieder aneinander reiben. Dadurch werden die Pollen von Pflanzen weiterverbreitet.
Im Bienenstock ist es sehr eng


Gerade bei manchen Apfelbäumen kann die Wirkung besonders stark sein. "Es gibt Untersuchungen, die von einem zehnfachen Ertrag ausgehen", erklärt Römer. Das würde bedeuten, dass ihr von einem Apfelbaum statt fünf Kilo Obst bis zu fünfzig Kilo Obst ernten könnt, wenn die Blüten vorher von Bienen bestäubt wurden. Der Baum trägt dann nicht nur mehr Früchte; sie werden auch größer und schwerer. In manchen Gegenden Deutschlands vermieten die Imker ihre Bienen deshalb an Apfelbauern.
Auch für den Raps, der gerade wieder knallgelb auf den Feldern blüht, sind die Bienen wichtig. Wenn die Tierchen auf den Feldern aktiv waren, können die Bauern bis zu 25 Prozent mehr Raps ernten. "Und der Landwirt hat dafür null Zusatzkosten", sagt Detlef Römer. Schließlich verlangen die Bienen für ihre Arbeit kein Geld. Und die meisten Imker werden auch nicht vom Bauern bezahlt, sondern verdienen nur mit dem Verkauf von Honig oder Bienenwachskerzen Geld. Detlef Römer findet es deswegen toll, wenn die Leute Honig von Imkern aus der Region kaufen und damit deren Arbeit unterstützen.
BESUCH BEI EINEM IMKER


Ihr möchtet mehr über Honigbienen und die Arbeit des Imkers erfahren? Kein Problem. Imker Detlef Römer aus Malbergweich gibt Kindern und Erwachsenen ab kommendem Dienstag, 3. Mai, die Möglichkeit, ihm einmal pro Woche bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Die Teilnehmer besuchen dann zusammen mit dem Imker seine Bienenstände und können die Tiere aus nächster Nähe bei der Arbeit im Bienenkasten beobachten. Später besteht auch die Möglichkeit, Detlef Römer dabei zuzusehen, wie der Honig geschleudert und abgefüllt wird. Wer sich mit Schutzkleidung sicherer fühlt, kann diese bei Detlef Römer ausleihen. Die Teilnahme ist kostenlos. Um eine vorherige Anmeldung wird gebeten. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.roemer-honig.de oder telefonisch unter 0173/7134658. jk

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