Einer, der die Eifel kennt und schätzt

Spangdahlem · Der neue Chef der Airbase Spangdahlem ist Commander Peter Bilodeau. Er ist 43, Vater von drei Kindern und war vor seinem Amtsantritt in Spangdahlem Kommandeur der Operations Group der Kunsan Airbase in Korea. Gestern wurde dem Nachfolger von Oberst David Julazadeh offiziell das Kommando übergeben.

Spangdahlem. Nur die Vögel draußen vor dem riesigen Flugzeughangar auf der Airbase Spangdahlem trauen sich, frech vor sich hin zu zwitschern. Sonst ist es mucksmäuschenstill, als die deutsche und die amerikanische Nationalhymne nacheinander aus den Mündern der Saber-Singers erklingen. Hunderte Gäste aus beiden Nationen sind gekommen, darunter die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Bitburger Land, Speicher und Wittlich sowie Ortsbürgermeister der umliegenden Dörfer. Denn seit gestern ist die Airbase nicht mehr ohne Chef. Nach dem Weggang des bisherigen Kommandeurs, Oberst David Julazadeh (der TV berichtete), hat nun der neue Kommandeur des Flugplatzes Spangdahlem, Oberst Peter Bilodeau, offiziell das Kommando übernommen.
Als der die Bühne betritt, steht das gesamte Publikum auf. Kein Staubkörnchen ist auf den dunkelblauen Uniformen der Sabers - so werden die Soldaten der Airbase genannt - zu erkennen. Silbern glänzen die Knöpfe am Revers, auf der Brust prangen aufgereiht in perfekter Linie die Rangabzeichen. Zackig heben die Männer und Frauen ihre Hände zum militärischen Gruß an die Stirn, um ihrem neuen Kommandeur den gebührenden Respekt zu zollen. Der startet seine Rede ganz unerwartet auf Deutsch. Unterstreicht damit eines seiner Ziele. Er will die deutsch-amerikanische Partnerschaft ausbauen und pflegen. "Guten Tag, meine sehr geehrten Damen und Herren", begrüßt er charmant die deutschen Gäste. "Ich freue mich sehr, wieder in die Eifel zurückzukommen."Erfahrener Einsatzoffizier


Bilodeau war nämlich bereits von 1996 bis 1999 in Spangdahlem stationiert. Er kennt Land und Leute. "Ich habe Spangdahlem und die Nachbarn immer in guter Erinnerung behalten", sagt er in nicht akzentfreiem Deutsch. Er freue sich umso mehr, nun als Kommandeur des 52. Jagdgeschwaders hier zu sein. Das wird der 43-Jährige als Kommandeur für die nächsten zwei Jahre leiten - mit mehr als 4500 Militär- und mehr als 1000 Zivilangestellten. Deren Arbeit will er begleiten, unterstützen und, wenn nötig, verbessern. Als erfahrener Waffenoffizier, Waffenausbilder, Flugprüfer und Einsatzoffizier sei er für diese Aufgabe gut geeignet, bestätigt Generalleutnant Darryl Roberson, Kommandeur der dritten Luftwaffe und der 17. Expeditionary Air Force auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein. Auch er war mehrere Jahre in Spangdahlem stationiert. Seine Tochter wurde dort geboren. Roberson übergibt Oberst Bilodeau offiziell das Kommando. Traditionell werden ihm die Fahne mit dem Wappen der Sabers sowie der Säbel überreicht.
Dazu donnern die Soldaten: "Seek! Attack! Destroy! - Suchen! Angreifen! Vernichten!" - das Motto des Jagdgeschwaders, das sich auch im blau-gelben Wappen wiederfindet. Oberst Peter Bilodeau übernimmt die Zeichen seines Amtes mit würdevoll ernster Miene. Doch der unverheiratete Vater von drei Kindern kann auch anders. In seiner ersten Rede scherzt er: "Mein Highschool-Kumpel ist auch mit nach Spangdahlem gekommen. Aber nicht wegen mir, sondern weil er einen BMW auf der Autobahn fahren will."
Wie sein Vorgänger scheint Bilodeau ein sympathischer und zu Scherzen aufgelegter Mensch zu sein. Auf der anderen Seite hat er als Führungspilot Einsätze mit mehr als 3000 Flugstunden, einschließlich 450 Kampfeinsatzstunden in Serbien und im Irak, geflogen. Bei der Zeremonie steht sein Flieger direkt neben der Bühne. Ganz frisch wurde sein Name auf dem Jet angebracht.
Er sagt: "Ich verspreche, meine Arbeit auf unsere Mission, die Soldaten, die Gemeinschaft und die Zukunft zu konzentrieren. Macht einfach weiter damit, unsere Kampfbereitschaft zu erhöhen." Und was will er in der Eifel noch entdecken? "Ich will mehr Schlösser entdecken, alte Freunde treffen und mal wieder ein Jägerschnitzel mit Kroketten essen und dazu ein Stubbi trinken."

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