Eines ist sicher: Die Dividende bleibt

Schönecken · Turbulenzen auf dem Weltfinanzmarkt und Niedrigzinsen machen den Genossenschaftsbanken das Leben schwer.

 Rund 400 Mitglieder sind zur Generalversammlung der Raiffeisenbank Westeifel gekommen. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Rund 400 Mitglieder sind zur Generalversammlung der Raiffeisenbank Westeifel gekommen. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Foto: (e_pruem )

Schönecken Wer heutzutage sein Geld zur Bank bringt oder dort bereits deponiert hat, um mit den Zinsen die Rente aufzubessern, sieht auf seinen Kontoauszügen das Ergebnis der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB): Nullkommanix - kein Zuwachs; seit Jahren ärgern sich die Sparer über mickrige Zinsen, seit drei Jahren gibt es fast gar keine mehr.
"Mit ihrer Zinspolitik treibt die EZB auch gesunde Banken wie uns in Existenznot", sagt Klaus Peters, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Westeifel, bei der Generalversammlung im Gemeindehaus FiF in Schönecken. Doch an der jährlichen Auszahlung einer Dividende an ihre Mitglieder wolle die Bank trotz der ungünstigen Lage festhalten. "Wir sind stolz darauf, diese Zahlung an die Menschen in der Region, mit der wir verbunden sind und die unsere Genossenschaftsbank mittragen, zu leisten", sagt Peters. Die Summe der Ausschüttung aus dem Geschäftsjahr 2016 beträgt 413 000 Euro - die aktuelle Zahl von 10 097 Mitgliedern der Genossenschaftsbank darf sich über die Dividende freuen. "Jeder zweite Kunde unserer Bank ist auch Mitglied", sagt Klaus Peters.
Die Raiffeisenbank Westeifel dürfe auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr zurückblicken, erklärt Vorstandsmitglied Franz-Rudolf Hermes. Durchweg weisen die Bilanzen der einzelnen Geschäftsfelder Zuwächse auf (siehe Info), doch der Bedarf an Krediten für die Landwirtschaft zeigt, dass der letztjährige Sinkflug des Milchpreises das Interesse an Investitionen in den Betrieben ausgebremst hatte: "Mit nur 5,5 Millionen an Kreditbewilligungen für die Landwirtschaft ist die Vorjahreszahl lediglich zur Hälfte erreicht", sagt Hermes.
Der bodenlose Fall der Milchpreise sei eine große Herausforderung gewesen, meint auch Klaus Peters. Er weist darauf hin, dass die landwirtschaftlichen Betriebe das Haupt-Klientel der Raiffeisenbank seien. "Wir als Geldinstitut verstehen uns als Partner - und auch wenn in Einzelfällen Raten nicht bedient werden können, finden wir gemeinsam eine Lösung und helfen im Rahmen unserer Möglichkeiten."
Der Einladung zur Generalversammlung in Schönecken sind rund 400 Mitglieder gefolgt. Mit der vorgelegten Bilanz zeigen sie sich zufrieden, und auch die Arbeit des Aufsichtsrats, des Vorstands und der Beiräte wird gewürdigt: Sie werden sämtlich in ihren Posten bestätigt. An Vereine der Region überreichte der Vorstand insgesamt 17 000 Euro.Extra: DAS JAHR DER RAIFFEISENANK WESTEIFEL IN ZAHLEN


Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Westeifel steigt auf 413 Millionen Euro ( plus 5,3 Prozent). Das Volumen der Kreditbewilligungen lag 2016 bei 49,3 Millionen (plus 0,4). Davon gingen 30,1 Millionen an Baufinanzierungen, 5,5 Millionen an die Landwirtschaft, 10,6 Millionen wurden für gewerbliche Finanzierungen und 1,1 Millionen Euro für Konsumfinanzierungen bewilligt. Das Kundenvermögen bei der Raiffeisenbank beläuft sich auf 287,1 Millionen Euro (plus 6,7 Prozent). Die Eigenmittel der Bank erfuhren eine Steigerung um 3,7 Prozent und stiegen auf 44,6 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz der Raiffeisen-Waren-GmbH Westeifel lag 2016 bei 38,8 Millionen Euro. Die Raiffeisenbank hat 107 Mitarbeiter (davon acht Auszubildende). Sie bearbeiten rund 51 000 Kundenkonten.

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