Einfach, schlicht, fertig

Darauf muss man erst mal kommen: "Bitburger Stadthalle" soll die Bitburger Stadthalle heißen. Das hat der Stadtrat nach einer kurzen und schmerzlosen Diskussion am Donnerstag entschieden.

 Hier geht's später rein: Der Arkadengang vor dem auf den Namen „Bitburger Stadthalle“ getauften Bau. TV-Foto: Dagmar Schommer

Hier geht's später rein: Der Arkadengang vor dem auf den Namen „Bitburger Stadthalle“ getauften Bau. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. Das "P 1" ist eine Münchener Nobeldisko, in der sich auch viel Prominenz rumtreibt. Trier legte nach mit der Disko "A 1" - und fast hätte Bitburg ein "B 1" bekommen. Aber eben nur fast. Denn für den bisherigen Arbeitstitel der Stadthalle konnte sich im Stadtrat nur einer erwärmen. Bürgermeister Joachim Streit, der als Einziger für den Beschlussvorschlag der Verwaltung stimmte: "B 1 - Bitburger Stadthalle".

Das "B 1" vorneweg gefiel Peter Wagner (CDU) gar nicht. Auch die FBL konnte sich damit nicht anfreunden. Wagner plädierte für was Zeitloses, Identitätsstiftendes. Etwa schlicht "Bitburger Stadthalle", weil darin auch das berühmte Brauereiprodukt mitklingt. Schließlich wird das 21-Millionen-Euro Projekt "Stadthalle und Bitburger Marken-Erlebniswelt" ja als Public-Private-Partnership-Projekt von Brauerei, Stadt und Land gemeinsam gestemmt. "Wir brauchen doch keinen Namen, in dem das Bier vorkommt, das wird doch da sowie ausgeschenkt", fand Hermann Jutz (FBL) und wies darauf hin, dass es dann bei der Werbung für eine Veranstaltung etwa heiße: "Das Konzert ist in der Bitburger Stadthalle in Bitburg." Hermann Schlösser wiederum fand, dass "Bitburger" im Hallen-Namen nicht vorrangig für das Bier, sondern für die Stadt stehe: "Das Bier hat seinen Namen doch von der Stadt, in der es gebraut wird."

"Bitburger Stadthalle wird die Halle doch später ohnehin genannt. Das ist aber als Name zu wenig", kritisierte Stephan Garçon (SPD). Er plädierte für einen Kunstnamen - etwa wie beim Echternacher "Trifolion". Marie-Luise Niewodniczanska (FDP) wiederum war von der schlichten Variante "Bitburger Stadthalle" durchaus angetan: "Bloß nicht Halle 301", warf sie ein und erntete mit ihrer Anspielung auf die "Halle 300" zustimmendes Lachen. Ähnlich wie Wagner, der fürchtete, die Abkürzung für "Bit-Halle" oder "Beda-Halle" könnte später "BH" lauten.zu Die Liste Streit plädierte dafür, Profis ans Werk lassen. "Es ist immer gut, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dann haben wir eine Grundlage", sagte Willi Notte. Doch der Antrag, eine Agentur zu beauftragen, wurde mit 14 gegen sieben Stimmen (dafür waren Liste Streit und Stephan Garçon) abgeschmettert. Dann ging alles ganz schnell, und das Großprojekt wurde mehrheitlich auf den Namen "Bitburger Stadthalle" getauft.

Leser-Echo: Was halten Sie vom Namen der Halle - schlicht und ergreifend oder einfach zu banal? Mailen Sie uns Ihre Meinung an eifel-echo@volksfreund.de (Name und Wohnort nicht vergessen).

EXTRA Eine Stadt, eine Halle: Seit 1920 wünscht sich Bitburg eine Stadthalle. Etliche Standorte waren im Gespräch, bevor die Brauerei 2001 ihr Grundstück in der Nordstadt ins Rennen warf. Im März 2007 war Spatenstich für das Gesamtprojekt, im Januar folgte der für die Stadthalle. Nun steht der Rohbau. Im Oktober ist Eröffnung.

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