Einig in der Vielfalt: Ausstellung in der Wartehalle Welchenhausen

Welchenhausen · Die Osterausstellung in der Wartehalle Welchenhausen, dem kleinsten Museum weit und breit, steht unter dem Titel "Grenzenlos: Europa". An Ostersamstag, 26. März, wird sie um 16 Uhr eröffnet.

Krisengipfel in Brüssel, Wiedereinführung von Grenzkontrollen, Errichten von Grenzzäunen, Diskussionen um den Austritt einzelner Länder aus der EU, längst überkommen geglaubtes Nationalstaatsgebaren kommt wieder auf: Für den Museumsverein der Wartehalle Welchenhausen genug Gründe, in der Osterausstellung das Thema Europa und wie es sein sollte, nämlich grenzenlos, aufzugreifen.

"Die offene und freie europäische Gemeinschaft scheint zu wanken", sagt der Vereinsvorsitzende Christof Thees. "Während in einigen Ländern neuerdings staatlicherseits wieder massiv Druck ausgeübt wird auf Presse und Kulturinstitutionen, um unliebsame Berichterstattungen oder Kunst- und Kulturpräsentationen zu verhindern, erleben Künstler und Kulturschaffende in anderen Ländern eine neue Form von Selbstzensur im Sinne einer immer fragwürdigeren ,political correctness'."

Von Anfang an hatte die Wartehalle Welchenhausen, ihrer Lage am Dreiländereck geschuldet, Kulturarbeit über die Grenzen hinweg auf ihre Fahnen geschrieben. Für den Museumsverein ist es deshalb "an der Zeit, Position zu beziehen: nicht nur für ein geographisch-politisch freies und geeintes Europa, sondern auch für ein Europa der freien Kunst und Kultur, kurz: ,Grenzenlos: Europa!".

So lautet deshalb auch der Titel der Osterausstellung mit Werken von elf Künstlern aus Belgien, Polen, der Ukraine und Deutschland. Beunruhigt durch die Ereignisse der vergangenen Monate oder die kulturpolitischen Entwicklungen, zumindest in Teilen Europas, machen sie diese zum Gegenstand ihrer Arbeiten. In der Präsentation, sagt der Museumsverein, "spiegeln die unterschiedlichen Techniken und Materialien auch die Vielfalt europäischer Kultur".

Die Ausstellung ist Teil eines größer angelegten Projekts der Wartehalle zum Thema Europa und Grenzen in Europa, das 2015 mit der Errichtung der Grenzrosen-"Denk"-mäler an der Welchenhausener Grenzbrücke begann und nach Eröffnung dieser Osterausstellung an Pfingsten mit einem Symposium zum Thema Dreiländereck in Europa mit einer begleitenden Kunstausstellung im belgischen Burg Reuland fortgesetzt wird (der TV berichtete).

Alle Kunstfreunde sind zur Ausstellungseröffnung am Ostersamstag, 26. März, um 16 Uhr, mit Kaffee, Kunst und Kuchen eingeladen. Der Eintritt ist frei, die Ausstellung wie immer rund um die Uhr zu sehen.

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