Einkaufen ohne Eile

BITBURG. Seit Januar hat sich der Einkaufsspaß an den Samstagen in Bitburg verlängert: Bis 16 Uhr können Kunden ihre Besorgungen auch außerhalb von Supermärkten erledigen. Der TV hat nachgefragt, wie dieses Angebot angenommen wird.

Eine auch noch am Nachmittag belebte Bitburger Fußgängerzone ist das Ergebnis des neuen langen Samstags. Es begann in der Weihnachtszeit: An den Adventssamstagen waren die Läden länger geöffnet. Daraus entstand im Arbeitskreis Stadtmarketing die Idee, generell die Geschäfte an Samstagen länger offen zu halten. Anfang Januar wurde diese Idee verwirklicht: Viele Geschäftsinhaber schlossen sich an und ließen ihre Läden bis 16 Uhr geöffnet. Die Lebensmittelgeschäfte hatten ohnehin schon bis 20 Uhr geöffnet. Die Effekte sind überwiegend positiv. "Bis jetzt hat sich der lange Samstag mit einem zweistelligen Plus sehr positiv entwickelt. Nachmittags gibt es viel zu tun. Die Leute aus der Umgebung fahren jetzt auch nach Bitburg", sagt Ralf Belting vom Modehaus Messerich. Werner Lemmling vom Schuhhaus Raskob ist ebenfalls zuversichtlich: "Im Februar werden grundsätzlich weniger Schuhe gekauft. Aber im März, wenn der Frühling kommt, wird es sicher besser. Da machen sich dann auch die langen Samstage bezahlt." Auf den Frühling hofft auch Peter Hein von der Kunstecke: "Das Interesse für den langen Samstag ist grundsätzlich spürbar. Und wenn das Wetter besser wird, wird's sicher noch besser laufen." Michael Kisgen von Bit&Bytes kann keinen Anstieg erkennen: "Die Kunden kommen jetzt eher am Nachmittag. Es hat sich nur etwas verschoben, aber mehr als vorher ist nicht los." Reimund Manns von Damenmoden Manns kann diese Verschiebung ebenfalls beobachten: "Die Kunden kommen zwar später, dennoch ist am langen Samstag insgesamt mehr Betrieb als vorher. Ich stehe dieser Sache sehr positiv gegenüber." Die längeren Öffnungszeiten am Samstag machen sich also bezahlt - für Ladeninhaber wie Kunden, die nun am Wochenende nicht mehr unter Shopping-Zeitdruck stehen.Zufriedene Ladeninhaber und Kunden

Ob auch Cafés von den langen Samstagen profitieren, wird sich erst dann herausstellen, wenn die Gäste in der warmen Jahreszeit draußen Kaffee und Kuchen genießen können. "Bisher haben sich die Besuche nur vom Vormittag auf Nachmittag verschoben", sagt Björn Kaiser vom Café Voigt. Die Befürchtungen, dass bei der Personalplanung Probleme aufkommen könnten, haben sich demnach nicht bewahrheitet: "Wir sind sehr zufrieden und positiv überrascht", sagt Edgar Bujara, Vorsitzender des Gewerbevereins Bitburg. Die Unkenrufe einiger Geschäftsinhaber seien inzwischen verstummt. Bisher hätten er und seine Vorstandskollegen nur positive Rückmeldungen bekommen. Einen Rückzieher von den längeren Öffnungszeiten habe seines Wissens nach - im Gegensatz zum Beispiel von Wittlich - noch kein Betrieb gemacht. Bujara glaubt, dass sich der Betrieb in den Fachgeschäften mit dem Beda-Markt noch weiter verstärken werde: "Bis dahin müssen wir eben eine kleine Durststrecke überstehen."

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