Einmal wie ein Waschweib waschen

BIRGEL/JÜNKERATH/DAHLEM. Der Helm sitzt, und die Schuhe sind geschnürt: Etliche Radfahrer und Wanderer packten am vergangen Sonntag ihren Rucksack und machten eine Tour durch das Obere Kylltal.

Ein Blick aus dem Fenster, und schon war alles klar: Auf ins Obere Kylltal zum Familien-, Rad- und Wandertag. Nicht nur die Bewohner aus dem Oberen Kylltal setzten sich am vergangenen Sonntag in Bewegung. Denn bei trockenem, wenn auch nicht warmem Wetter lockte der Familien-, Rad- und Wandertag die Naturliebhaber aus der gesamten Region in den Bereich rund um den Kylltalradweg. Insgesamt 14 Aktionspunkte an der insgesamt 42 Kilometer langen Strecke luden zum Erholen und Erleben ein. Historische Mühle ein Publikumsmagnet

Einer der Publikumsmagnete war die historische Mühle in Birgel. Neben Freunden des alten Handwerks kamen dort vor allem die Kinder auf ihre Kosten. "Die Kleinen können bei uns ihr eigenes Brot backen und selbst Senf zubereiten", erzählte Chefmüller Erwin Spohr. Und im Innenhof standen sogar Waschschüsseln und -bretter bereit - wie zu Großmutters Zeiten. So durften die Kinder einmal - ähnlich wie die früheren Waschfrauen - die Leinentücher durch die Lauge ziehen und kräftig schrubben. "Wir sind froh über so viele Besucher", zeigte sich Spohr zufrieden. "Ich schätze mal, dass wir etwa 1200 Gäste hatten." Allerdings seien darunter recht wenige Radfahrer gewesen. Spohr vermutete, es habe daran gelegen, dass kaum Straßen für den Autoverkehr gesperrt waren und die Radfahrer mit den Autos auf der Straße fahren mussten. Ganz anders als Erwin Spohr sahen es allerdings zwei engagierte Radfahrer aus Wiesbaum. Sie fanden die Aktion im Oberen Kylltal an sich "sehr gut" und schlugen vor, "solche Tage viel öfter" anzubieten. Kleinere Pannen bei den Radfahrern

Eine genau so gut gelaunte Gruppe aus Osterspai bei Koblenz war in Niederkyll unterwegs. Nach ihrer "Strampeltour" von Dahlem aus wollten sie sich und ihren Drahteseln dort eine kleine Pause gönnen. Doch so gut gelaunt die Radfahrer auch waren, einer von ihnen hatte mit einem etwas ernsteren Problem zu kämpfen: "Auf der Radstrecke hatte ich zunächst einen Plattfuß, und nun hat auch noch meine Kette den Geist aufgegeben.Kein Kuchen mehr am Nachmittag

Etwas hilflos und in Sorge, wie man wieder zum Zuganschluss in die Heimat kommen sollte, sprach er Ortsansässige an, die ihm letztendlich weiterhalfen. "Eigentlich hätte ich mir aber einen zentralen Ansprechpartner gewünscht, der für solche Probleme zuständig ist." An weiteren Aktionspunkten wie in Lissendorf, in Jünkerath und in Gönnersdorf waren die Mitwirkenden mit der Resonanz rundherum zufrieden. Bei rund 100 bis 150 Radfahrern, Spaziergängern und Wanderern waren am späten Nachmittag in Jünkerath sogar schon die Waffeln ausverkauft und der komplette Bestand an Kuchen verzehrt.

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