Einsparungen im Bund wirken sich auf Ein-Euro-Jobs aus

Berlin/Trier · Die Kürzungen bei den Ein-Euro-Jobs sind eine Folge der Sparbeschlüsse beim Bundeshaushalt. Arbeits- und Sozialministerin Ursula von der Leyen muss acht Prozent ihres 131 Milliarden Euro umfassenden Ressorts einsparen.

Allein für Ein-Euro-Jobber gab ihr Ministerium 1,7 Milliarden Euro aus.
Dass nun dort heftig gekürzt wird, liegt auch daran, dass bei den Regierungsparteien CDU/CSU und FDP die Ein-Euro-Jobs eher ungeliebt sind.
Die Kritik: Die Jobs seien oft so angelegt, dass sie reguläre Arbeitsplätze verdrängten. Und sie seien als Brücke in den regulären Arbeitsmarkt untauglich. Ein-Euro-Jobber erhalten zwischen einen Euro und 1,50 Euro Stundenlohn, den sie zusätzlich zu ihren Hartz-IV-Bezügen behalten dürfen.
Ein-Euro-Jobs fallen weg


Träger wie der Bürgerservice bekommen für die Betreuung eines Ein-Euro-Jobs eine monatliche Pauschale vom Jobcenter. Beim Bürgerservice liegt die bei 340 Euro pro besetztem Platz. Diesen Zuschuss will von der Leyen auf maximal 150 Euro kürzen.
Was das ausmacht, zeigt ein Beispiel, das Bürgerservice-Geschäftsführer Horst Schneider beschreibt: Für eine Maßnahme, beispielsweise die Hilfe bei Ausgrabungsarbeiten, werden über das Jahr sechs Ein-Euro-Jobber benötigt.
Um sie zum Einsatzort zu bringen, braucht der Bürgerservice ein Fahrzeug, Ausrüstung und einen "Anleiter".
Derzeit bekommt der Bürgerservice monatlich 2040 Euro (sechsmal 340) vom Jobcenter, von denen der fest angestellte Anleiter, das Fahrzeug und die Fahrtkosten sowie die Ausrüstung finanziert werden müssen. Dazu kommen noch Mittel aus weiteren Fördertöpfen, beispielsweise dem Europäischen Sozialfonds. "Das geht dann gerade so auf", sagt Horst Schneider. "Bei 150 Euro pro Ein-Euro-Job sind jegliche Projekte aus unserer Sicht aber finanziell nicht mehr machbar."
Die Folge: Der Bürgerservice kann keine Ein-Euro-Plätze mehr anbieten. mic

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