Einspruch gegen Steinbruch

NIMSREULAND. Das Steinbruch-Projekt in Nimsreuland (der TV berichtete) wirbelt weiter Staub auf. Nach einem Blick in die vorläufigen Pläne sieht die dortige Bürgerinitiative ihre Sorgen untermauert.

"Die Bürger sind aufgebracht", sagt Rudolf Nober, der Vorsitzende der Nimsreuländer Initiative gegen den Steinbruch. Im Dorf herrsche "helle Aufregung" darüber, dass es künftig in der Nachbarschaft zu Sprengungen kommen könnte. Mittlerweile liegen erste Pläne für das Vorhaben von Unternehmer Thomas Blum vor. Zunächst ist darin von Sprengungen zwar nicht die Rede. Beim Grauwacke-Abbau in tieferen Gesteinsschichten werden sie allerdings als "wahrscheinlich" bezeichnet. Weitere Sorgen auch im Nachbardorf Lasel: Gesundheitsgefahr durch Quarzstaub, mehr LKW-Verkehr, mehr Lärm, eine Beeinträchtigung der Lebensqualität im bislang beschaulich stillen Nimstal. Außerdem leben unter anderem vier schützenswerte Fledermausarten in der Nähe. Die Dokumente der Plan-Offenlegung enthalten auch das Gutachten eines Trierer Ingenieurbüros. Dort heißt es: "Der Standort ist grundsätzlich für die Errichtung eines Steinbruchs geeignet." Lediglich im direkten Abbaugelände könne es durch Staubaufwirbelung zu "lokalen Beeinträchtigungen der Luftqualität kommen". Allerdings müsse die Brecher-Anlage zur Verringerung der Staubentwicklung berieselt werden.Entscheiden müssen andere

Inzwischen hat sich auch der CDU-Gemeindeverband Prüm gemeinsam mit der christdemokratischen Fraktion im Rat der Verbandsgemeinde (VG) das Gelände angesehen. "Es war für uns wichtig, einmal mit den Leuten vor Ort zu sprechen", sagt die Vorsitzende Mathilde Weinandy. "Und wir haben eine ganze Menge an Bedenken gehört. Jetzt legen wir Wert darauf, dass diese auch an die entsprechenden Stellen weiter gegeben werden." Insofern werde man die Nimsreuländer Bürger auch unterstützen. "Es ist schwierig für alle, die da wohnen", sagt Mathilde Weinandy. "Ich kann das verstehen." Allerdings räumt auch sie ein, dass die Dinge nicht so eindeutig lägen: Man müsse auch Verständnis für einen Unternehmer aufbringen, der seine Firma weiterbringen wolle. Blum sei da nicht der Einzige: "Andere haben auch Steinbrüche." "Wir sind noch in einem sehr frühen Stadium des Verfahrens", sagt VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen. "Jetzt ist es erst einmal wichtig, dass Bürger und Gemeinden alles einbringen, was bei einer späteren Genehmigung eine Rolle spielen könnte." Die Frage für die VG laute indessen: "Haben wir eine Planung, die dem entgegenstehen würde?" Wenn im Flächen-Nutzungsplan etwa ein Ferienhausgebiet vorgesehen sei oder eine Wohnbebauung. "Dann würden wir das als Einwand bringen. Aber bei uns steht nur: Wald." Entscheiden müsse allerdings die Kreisverwaltung: zunächst darüber, ob überhaupt ein Antrag mit Aussicht auf Erfolg gestellt werden könne und unter welchen Auflagen die Genehmigung eventuell erteilt werden könne. Aber dafür sei es noch zu früh. Söhngen: "In einem Genehmigungsverfahren müssen erst einmal viel konkretere Pläne vorgelegt werden." Der VG-Rat hat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, zunächst keine Einwände zu erheben, erwartet aber von der Kreisverwaltung eine sorgfältige Prüfung der Bedenken.

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