Holsthum. "Hl. Rochus bitt fir uns" steht in großen Buchstaben, etwas ungelenk eingraviert, über der Tür der Rochuskapelle in Holsthum. Auch die Jahreszahl der Erbauung ist in römischen Ziffern angegeben: 1866.
Damals wütete die Cholera in der Eifel und dem benachbarten Luxemburg, insbesondere in Echternach und Diekirch. Viele Menschen waren dieser Seuche zum Opfer gefallen. So entstand innerhalb der Holsthumer Bevölkerung der Wunsch, die kleine Kapelle wieder aufzubauen. Gesagt, getan: Man sammelte Geld für die Kapelle - auch in den umliegenden Gemeinden. Davon konnten die Baumaterialien gekauft werden. Der Aufbau erfolgte durch Fachleute und Handlanger. Auch wichtig auf einer Baustelle: Drei Taler wurden für Branntwein ausgegeben.
Das war vor 150 Jahren. Grund genug für die Holsthumer, das Jubiläum angemessen zu feiern. Die Freiwillige Feuerwehr, die die Patenschaft über die Rochuskapelle übernommen hat, hat die Kapelle fürs Jubiläum frisch angestrichen und nun sieht man ihr ihr Alter gar nicht mehr an.
Auch in diesem Jahr zieht die Prozession am Kirmesmontag, 22. August, um 9 Uhr traditionell von der Kirche zur Kapelle. Und dort wird es nach der Messe wegen des Jubiläums dieses Jahr ein Frühstück geben, das von der Frauengemeinschaft organisiert wird. Bei ungünstigem Wetter wird dieses Frühstück nach drinnen in die alte Schule verlegt. Zum kleinen Fest an der Rochuskapelle laden die Pfarr- und die Ortsgemeinde Holsthum ein. red
Kollekte und Spenden, die am Kirmesmontag, 22. August, in der Messe in der Pfarrkirche gesammelt werden, sind für den Unterhalt der Rochuskapelle bestimmt.