Demografie Bitburger Land wächst minimal: Unterm Strich kam einer dazu

Bitburg · Gegenüber dem Vorjahr ist die Einwohnerzahl nahezu unverändert. In den einzelnen Gemeinden jedoch gab es zum Teil große Bevölkerungsentwicklungen.

 Rittersdorf hat Einwohner eingebüßt, ist aber nach wie vor die größte Gemeinde im Bitburger Land.                           

Rittersdorf hat Einwohner eingebüßt, ist aber nach wie vor die größte Gemeinde im Bitburger Land.                           

Foto: TV/Uwe Hentscheld

Je kleiner ein Dorf ist, desto stärker macht sich in der Einwoh­nerstatistik der Zu- oder Wegzug einer Familie bemerkbar. Diese Erfahrung hat in diesen Tagen auch Ortsbürgermeisterin Edeltrud Hilden gemacht, als sie mit den jüngsten Zahlen der Bevölkerungsentwicklung ihrer Gemeinde Wilsecker konfrontiert wurde. Waren dort laut VG-Verwaltung Bitburger Land zum 31. Dezember 2016 noch 210 Menschen mit Hauptwohnsitz gemeldet, so hat sich die Einwohnerzahl innerhalb eines Jahres um 36 auf 174 reduziert. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 17 Prozent. Womit Wilsecker im Bitburger Land die Gemeinde mit dem (in absoluten Zahlen) höchsten Bevölkerungsrückgang ist.

Für diese Entwicklung gibt es laut Hilden aber auch Gründe. So habe es zum einen im vergangenen Jahr besonders viele Sterbefälle gegeben, wie die Ortsbürgermeisterin erklärt. Die Hauptursache sei aber der Wegzug von zwei Flüchtlingsfamilien. „Wir hatten zeitweise 24 oder 25 Flüchtlinge im Dorf“, sagt sie. Davon seien zwei Familien weggezogen, eine davon nach Kyllburgweiler. Und weil allein diese Familie acht Kinder gehabt habe, schlage sich so ein Umzug natürlich schon in der Einwohnerstatistik neider, sagt Hilden. Letzteres gilt folglich auch für Kyllburgweiler, den neuen Wohnort der Familie, der bis dahin knapp 100 Einwohner zählte und dank des Familienzuzugs unterm Strich ein Wachstum von mehr als neun Prozent verbuchen konnte.

Noch erfreulicher war die Bevölkerungsentwicklung jedoch in Sefferweich, das zum Stichtag 31. Dezember 2017 das beste Ergebnis aufweisen konnte. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der Einwohner um 31 (13 Prozent) auf 268 erhöht. Und ähnlich wie in Kyllburgweiler macht sich auch dort vor allem der Zuzug einer Großfamilie bemerkbar. Wie Sefferweichs Ortsbürgermeister Gerd Wirz erklärt, liege die Einwohnerzahl aktuell sogar bei 281. Was auch an dem Neubaugebiet liege. „Von den 20 Baustellen sind 13 verkauft und davon bereits zwölf bebaut“, so Wirz.

Von den ehemals 72 Gemeinden der VG Bitburger Land haben mehr als die Hälfte der Orte Einwohner eingebüßt. Absolut am stärksten war der Rückgang neben Wilsecker in Baustert (-24) in Gransdorf (-22) und Badem (-21). Zu den prozentualen Verlierern gehören neben Wilsecker (-17,1 Prozent) vor allem die Kleinstgemeinden Hamm (-17,4 Prozent), Feilsdorf (-15,4 Prozent) und Wettlingen (-13,7 Prozent). Hamm, das prozentual am schlechtesten abschneidet, belegt darüber hinaus seit gut zwei Wochen auch noch auf einer weiteren Liste den ersten Platz. Durch die zum Jahreswechsel vollzogene Fusion von Brimingen (84 Einwohner) und der bislang kleinsten Gemeinde Hisel (9) – ist Hamm nun mit 19 Einwohnern das kleinste Dorf im Bitburger Land.

Der größte Ort der VG ist nach wie vor Rittersdorf, wo zum Jahresende trotz erneutem Rückgang 1419 Einwohner erfasst wurden. Die nächstgrößten Dörfer sind Dudeldorf (1222), Badem (1161) und Bettingen (1047). Im Gegensatz zu Badem, das 21 Einwohner verlor, gab es in Dudeldorf den zweithöchsten Zuwachs (+29), gefolgt von Gondorf (+26), Neuheilenbach (+25) und Bettingen (+22).

Eine positive Entwicklung ist auch bei Kyllburg zu verzeichnen, der einst größten Gemeinde auf dem Gebiet der VG Bitburger Land. Während dort die Bevölkerung im Zeitraum zwischen 1984 und 2014 um rund 330 auf 862 Einwohner geschrumpft ist, geht es seit einigen Jahren wieder langsam aufwärts. Ende 2017 haben in dem kleinen Städtchen 891 Menschen gelebt.

 Mit einem Plus von 31 Einwohnern schneidet Sefferweich in der Statistik am besten ab.                              

Mit einem Plus von 31 Einwohnern schneidet Sefferweich in der Statistik am besten ab.                              

Foto: TV/Uwe Hentscheld
 Auf Wiedersehen hieß es in Wilsecker im vergangenen Jahr besonders oft. Das kleine Dorf musste 2017 einen Verlust von 36 Einwohnern hinnehmen.                         

Auf Wiedersehen hieß es in Wilsecker im vergangenen Jahr besonders oft. Das kleine Dorf musste 2017 einen Verlust von 36 Einwohnern hinnehmen.                         

Foto: TV/Uwe Hentschel

Unterm Strich ist die Einwohnerzahl im Bitburger Land gestiegen. Allerdings nur minimal. Ende 2016 waren dort 25 294 Menschen mit Hauptwohnsitz gemeldet, ein Jahr später 25 295, also genau einer mehr.

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