Eisenmuseum: Ringen um die Details

Jünkerath · Die Gemeinde Jünkerath soll künftig Träger des Eisenmuseums und Eigentümer des Gebäudes sein - so hat es der Kreistag des Vulkaneifelkreises beschlossen. Grundsätzlich ist man in der Kyllgemeinde dazu bereit. Doch um die Details der Vereinbarung wird noch gerungen.

Jünkerath. Es geht - wie immer - um das liebe Geld. Der Vulkaneifelkreis hätte gerne die Kosten für das Eisenmuseum in Jünkerath vom Hals. Denn dieser Schritt würde den Haushalt um rund 38 000 Euro entlasten. Deshalb ist man in Daun bereit, der Gemeinde Jünkerath auch das Gebäude zu übertragen. Dazu bietet der Kreis einen einmaligen Zuschuss von 20 000 Euro an, um den Betrieb des Museums im kommenden Jahr zu gewährleisten. Darüber hinaus soll bis Oktober über weitere Kreiszuschüsse verhandelt werden. Außerdem will sich der Kreis dafür einsetzen, dass die notwendige energetische Sanierung des Gebäudes vom Land mit 65 Prozent gefördert wird. Diesen Beschluss hat der Kreistag in seiner Sitzung am 12. Dezember gefasst.
In Jünkerath zeigt man sich bereit, das Gebäude samt Museum zu übernehmen, um die kulturelle Tradition des Ortes zu bewahren. Doch bei den Modalitäten gibt es Vorbehalte. Denn, so sagt Ortsbürgermeister Rainer Helfen, mit einem einmaligen Zuschuss sei es nicht getan. Vielmehr wünscht sich die Ortsgemeinde eine jährliche Beteiligung des Kreises in Höhe von 80 Prozent der tatsächlichen Kosten.
Die Rechnung, die Helfen aufstellt, sieht folgendermaßen aus: Die Personalkosten betragen 2012 rund 10 800 Euro. Dazu kommen Sachkosten - unter anderem für die Heizung - in Höhe von 9 800 Euro. Zusammen mit der Abschreibung entstehen so jährliche Kosten von 23 100 Euro. Abzüglich der Einnahmen von 7400 Euro verbleibt also ein Minus von 15 700 Euro. Eine solche Summe könne die Gemeinde aber nicht alleine tragen. Langfristig soll der Sachkostenanteil wegen der energetischen Sanierung nahezu halbiert werden. Doch bis dahin soll sich der Kreis nach dem Wunsch der Gemeinde an den laufenden Kosten mit 80 Prozent beteiligen, 2012 wären das rund 12 550 Euro, die Gemeinde würde die verbleibenden 3150 Euro übernehmen. Sollte die Sanierung nicht zustande kommen - entweder weil es keine Landesförderung gibt oder die Kommunalaufsicht der verschuldeten Gemeinde Jünkerath die Kreditgenehmigung versagt - soll das Gebäude samt Museum wieder an den Kreis zurückgehen. Damit wollen sich die Jünkerather dagegen absichern, am Ende mit einem Gebäude dazustehen, das wie ein Fass ohne Boden Geld verschlingt. "Denn ohne energetische Sanierung ist der Betrieb des Museums wirtschaftlich nicht darstellbar", sagt Helfen. Erste Schätzungen gehen dabei von einem Investitionsbedarf in Höhe von 150 000 Euro aus, die zu 65 Prozent vom Land und zu 35 Prozent von der Gemeinde getragen werden sollen. Über den Vorschlag aus Jünkerath muss nun der Kreistag entscheiden. ch

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