Eiskalt abserviert

Das neue, von politischen Gesinnungszweifeln und fragwürdiger Funktionstüchtigkeit behaftete Zweckbündnis aus CDU und PBB, hat seine Muskeln zum ersten Mal spielen lassen. In drei denkwürdigen Wahlgängen servierten Union und Bürgerbewegung alle Gegenkandidaten ab, fegten gemäß gemeinsamer politischer Marschroute alles vom Tisch, was FWG und SPD aufboten - und das war nicht gerade wenig.

Eiserner Fraktionszwang tat sein Übriges, damit die dünne Mehrheitsdecke hielt. Niemand scherte aus, alle nickten ab - ob es ihnen passte oder nicht. Dass der Schmusekurs von Walter Braus und Mathilde Weinandy auf der Ziellinie für Furore sorgen würde, war leicht zu prognostizieren. Dass das neue Prümer Additionsbündnis jedoch zusätzlich beide anderen Kandidaten von SPD und FWG auszählen würde, kam dann doch eher unerwartet. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es geht nicht darum, Zweifel an der Kompetenz und Loyalität von Helmut Fößel und Daniel Kling zu hegen; vielmehr wirkt es mehr als befremdlich, dass weder FWG noch SPD, deren Mandatsträger dem Rat (und besonders auch den CDU-Bürgermeistern) viele Jahre lang treu - ja fast ergeben - gedient haben, nun nicht den Hauch einer Chance hatten. Insofern war die von CDU und PBB an den Tag gelegte politische Ignoranz eine knallharte Kampfansage für die Arbeit in den kommenden fünf Jahren. Und wenn Mathilde Weinandy und Walter Braus in ihren Antrittsreden noch von Miteinander und Offenheit sprachen, klingt dies heute weniger nach Ehrlichkeit und Kooperationswillen, als nach blankem Hohn. m.reuter@volksfreund.de

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