"El Dorado für Kriminelle aus ganz Europa"

PRÜM/DAHNEN. Das Leser-Votum ist eindeutig: Im Altkreis Prüm ist die Innere Sicherheit in Gefahr. Dies jedenfalls geht aus einer Befragung hervor, die der TV in seiner Samstagausgabe startete. Am heutigen Donnerstag beschäftigt sich ein Forum in Dahnen mit dem Thema.

Die Bürger im Grenzgebiet zur Our machen sich Sorgen um die Innere Sicherheit. Dies geht aus einer Meinungsumfrage des Trierischen Volksfreunds hervor. Von 102 Teilnehmern einer Coupon-Aktion sind 91 der Meinung, dass die Innere Sicherheit im Altkreis Prüm nicht gewährleistet ist. Gleichzeitig zeigen 93 Leser Verständnis dafür, dass sich im Verlauf der Einbruchserie im Islek Bürgerwehren gebildet haben.Leser gegen Mainzer Spar-Variante

Sehr unterschiedlich antworteten die Teilnehmer indes auf die Frage, ob eine Bürgerwehr das richtige Instrument sei, Bewohner in konkret bedrohten Gebieten zu schützen. Hier kreuzten 31 Teilnehmer "Ja" an, 71 hingegen halten Bürgerwehren im Grundsatz nicht für optimal. Dass die Polizei - trotz allen Bemühens - zurzeit personell überfordert ist, meinen hingegen 91 von 102 Lesern.Die Politik der Landesregierung, aus Sparzwängen heraus auf eine Erhöhung des Personalbestands bei der Polizei zu verzichten, unterstützen lediglich drei Leser. 92 Teilnehmer lehnen die Mainzer Spar-Variante kategorisch ab. Die restlichen sieben sind hier unentschlossen.Tüchtig Gebrauch machten unsere Leser von dem Angebot, Bemerkungen auf den Coupons zu notieren. "Der nördliche Teil des Kreises Daun kennt auch die Probleme", berichtet Erich Schaefer aus Müllenborn. Und während Anna Kauth aus Dahnen den "Hut vor den Männern der Dahner Bürgerwehr" zieht, resümiert Irmgard Theres-Leiwer aus Prüm: "Es ist dringend erforderlich, die Polizeiinspektion Prüm aufzustocken." Besorgt ist auch Maria-Margot Nosbüsch aus Dingdorf: "Ich fühle mich nicht sicher; auch schon nicht mehr in den frühen Abendstunden bei einem Schaufensterbummel in Prüm, Bitburg oder Trier."Gundi Koch aus Bollendorf fragt: "Wo sind unsere Zollbeamten von den Grenzbrücken nach Luxemburg und Belgien?" Ihr Resümee: "Früher fühlte man sich sicherer!" Und Walburga Rink aus Plütscheid meint: "Bei der derzeitigen Polizeipräsenz in der Eifel ist hier doch das reinste El Dorado für Kriminelle aus ganz Europa."Eine wahre Flut von Coupons erreichte uns aus den von der Einbruchserie besonders betroffenen Gemeinden Dahnen und Dasburg. "Es ist bemerkenswert und sicherlich nicht in jeder Dorfgemeinschaft selbstverständlich, dass sich eine freiwillige Bürgerwehr gebildet hat. Danke!", schreiben Christine und Allard Offers aus Dahnen. Anja Wolter aus Dahnen meint: "Es ist wirklich schade, dass man in der heutigen Zeit wieder zu den alten Methoden wie im Wilden Westen zurückgreifen muss."Sicherheitsmobil heute in Dahnen

Gleichzeitig stellt Benedikt Elsen aus Dasburg fest: "Mit vier bis fünf Personen kann die Polizei die Innere Sicherheit im Altkreis Prüm nicht gewährleisten. Dafür ist der Kreis zu groß." Weitere Meinungen finden unsere Leser auf dieser Seite unten.Bei einer Podiumsdiskussion am huetigen Donnerstag um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Dahnen wird der Trierische Volksfreund das Thema "Innere Sicherheit im Altkreis Prüm" detailliert beleuchten. Es diskutieren die Landtagsabgeordneten Monika Fink (SPD) und Michael Billen (CDU) sowie der Leiter der Sonderkommission Islek, Paul Wehner. Außerdem dabei: Arzfelds Verbandsgemeinde-Bürgermeister Patrick Schnieder, der Bürgermeister der Gemeinde Dahnen, Peter Philippe, und der Erste Beigeordnete in Dasburg, Erwin Scherr. Zu dieser Veranstaltung sind alle Bürger eingeladen, der Eintritt ist frei.Von 17.30 bis 20 Uhr ist heute die Polizei mit ihrem Sicherheitsmobil vor dem Dorfgemeinschaftshaus Dahnen. Die Bürger bekommen dort Hinweise, wie sie sich vor Dieben schützen können.

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