Elsbeere trifft Plexiglas

BITBURG. Schreinergesellen aus der Region sind gut in Form: Sebastian Weimann aus Idesheim hat den 15. Wettbewerb des Landesfachverbands Holz und Kunststoff gewonnen. Zweiter wurde Johannes Funk aus Müllenbach, dritter Sascha Wolf aus Bekond.

Sie haben klingende Namen wie Makkasar, Rosenspitz-Ahorn oder Elsbeere und sind das Rohmaterial aus dem die Tischler- und Schreinergesellen wahre Kunstwerke geschaffen haben. Der Landesfachverband Holz und Kunststoff Rheinland-Pfalz (HKH) hatte zum Gestaltungswettbewerb "Die gute Form" aufgerufen, bei dem sich von 650 Lehrlingen 28 qualifiziert haben. Diese stellten in den vergangenen zwei Wochen ihre Gesellenstücke im Autohaus Schaal in Bitburg aus. Rund 2000 Besucher bestaunten in dieser Zeit die Stücke, sagte Edgar Bujara, Geschäftsführer des Autohauses und Gastgeber am Tag der Preisverleihung.Die beiden Ersten fahren zum Bundesentscheid

Staatssekretär Walter Strutz vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Weinbau Rheinland-Pfalz und Axel Simon, Geschäftsführer der Bitburger Brauerei, zeichneten die drei Erstplazierten und drei Gewinner von Belobigungen aus. Überraschend und sehr passend zum Veranstaltungsort war, dass der Sieger des Wettbewerbs, Sebastian Weimann, im Ausbildungsbetrieb der Bitburger Brauerei Theo Simon gelernt hat und aus Idesheim stammt. "Ohne großes Engagement wären diese Leistungen nicht möglich gewesen", beglückte Landesinnungsmeister Stefan Zock die Sieger des 15. Gestaltungswettbewerbs. "Der Geschmack ist sicherlich unterschiedlich, aber die Qualität hat höchstes Niveau", sagte Staatssekretär Strutz und wünschte den beiden Erstplazierten, die das Land Rheinland-Pfalz beim Bundesentscheid 2005 in Hannover vertreten sollen, viel Erfolg. Die Jury hatte es sicher schwer, aus den kreativ gestalteten Objekten die besten auszuwählen. Traditionelle Handwerkskunst wurde mit modernsten Werkstoffen kombiniert. So zum Beispiel ein Dreh-Hängeschrank, bei dessen Konstruktion mit Plexiglas, Edelstahl und LED-Dioden neuzeitliche Technik mit eingebaut wurde. Außergewöhnlich auch der Raumteiler von Sascha Wolf aus Bekond, der ein starres Holzgitter aus Eichenholz mit roten, drehbaren Würfeln kombinierte. Johannes Funk aus Müllenbach, Zweitplatzierter, baute eine funktionelle Garderobe, die auch optisch bestach. Und Sebastian Weimann aus Idesheim, Sieger des Wettbewerbs, überzeugte die Jury mit seinem Hängesideboard, bei dem sich durch Verschieben von schwarzen Glastüren Fächer öffnen ließen. Nichts geahnt hatten sie vorher und umso größer war die Freude über ihre guten Platzierungen: Sebastian Weimann (19 Jahre) und Johannes Funk (19 Jahre) aus Müllenbach. 90 Stunden hat Weimann an seinem Sideboard gearbeitet. Während er in der Lehre mehr Schreibtische und Schränke fürs Büro schreinerte, werkelt er zu Hause schon mal an Hifi- und Fernsehschränken. Über ein Praktikum bei der Brauerei fand er Gefallen an dem Beruf und möchte auch zukünftig weiter als Schreiner arbeiten. Einziger Wehrmutstropfen des Wettbewerbssiegers: Ab November ist er arbeitslos. Schon als Kind hat Johannes Funk in der Schreinerwerkstatt seines Onkels "mitgeschafft". Klar, dass das Schulpraktikum auch bei Gerd Daniels stattfand. "Wir kommen super klar", sagt Funk, der auch nach seiner Lehre im Betrieb seines Onkels weiter beschäftigt ist.

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