Ende der Präsenz nur eine Zeitfrage

BITBURG. Wie geht es weiter mit der Bitburger Housing? Offiziell ist von einem Ende der amerikanischen Präsenz in Bitburg nichts bekannt. Inoffiziell rechnet man aber mit dem Abzug der Amerikaner bis spätestens 2009.

 Die Amerikaner werden aus Bitburg abziehen. Nur die Frage des Zeitpunkts ist bisher ungeklärt.Foto: TV -Archiv/ Rudolf Höser

Die Amerikaner werden aus Bitburg abziehen. Nur die Frage des Zeitpunkts ist bisher ungeklärt.Foto: TV -Archiv/ Rudolf Höser

Die Air-Force macht die Bitburger Housing dicht. Das bestreitet inzwischen auch der letzte Optimist nicht mehr, der darauf hoffte, dass die Präsenz der Air-Force auf Ewig währt. Von offizieller Seite ist aber nichts über den Zeitpunkt zu erfahren, an dem die US-Air-Force aus Bitburg abzieht.Hinter vorgehaltener Hand wird aber so etwas ähnliches wie ein Zeitplan gehandelt: In den Jahren 2004/2005 werden voraussichtlich die so genannten Franzosen-Kasernen an der Mötscher Straße aufgegeben. 2005/2006 sollen auch die übrigen Wohnblocks geräumt beziehungsweise abgerissen werden. Bis 2009 sollen dann Einrichtungen wie das Hospital und die Schulen aufgegeben werden.Der Zeitplan für die Schließung der Liegenschaften in Bitburg birgt aber noch einige Unwägbarkeiten. So fehlt in Spangdahlem ein komplett eingerichtetes Krankenhaus. Bisher gibt es dort nur eine Klinik für ambulante Behandlungen. Wann das Krankenhaus mit seinen zehn Betten gebaut werden kann, ist derzeit noch völlig ungeklärt. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass es in nächster Zukunft kein Geld für den Bau des Hospitals geben wird.Auch die Frage nach einer angemessenen schulischen Versorgung der jungen Amerikaner ist ungewiss. Bisher besuchen die Jugendlichen die Highschool in Bitburg. Geld für einen Erweiterungsbau der Grundschule auf dem Geländer der Air-Base in Spangdahlem wurde ebenfalls gestrichen.Wohnblocks werden nicht mehr gebraucht

Angaben zu Jahreszahlen für den Abzug aus Bitburg gibt es von militärischer Seite nicht. Dort heißt es nur, dass es "keinen Zeitplan gibt". Im Moment sei man in der Planungsphase, sagt die Spangdahlemer Flugplatz-Sprecherin, Iris Reiff. Sie bestätigt aber, dass rund 1100 Wohneinheiten nicht mehr gebraucht werden (der TV berichtete). Diese befinden sich derzeit in Spangdahlem, Binsfeld, Speicher und eben in der Bitburg-Housing.Als Grund für die Reduzierung nennt Reiff eine amerikanische Studie, die ergeben hat, dass in Zukunft nur noch 837 Wohneinheiten für die Angehörigen der Air-Force benötigt werden. Untergebracht werden sollen die Soldaten und ihre Familien verstärkt in privaten Unterkünften.Was in Zukunft mit den bisherigen Liegenschaften geschieht, ist nach Auskunft der Flugplatz-Sprecherin noch unklar. "Es liegt in der Verantwortung des Commanders, dass es nicht zur Doppelnutzung von Einrichtungen kommt", sagt Reiff. Und von solchen Doppelnutzungen gibt es einige auf den insgesamt 76 Hektar großen Arealen, auf denen sich 50 Wohnblocks mit 1200 Unterkünften befinden. Mehr ist im Bezug auf die Zukunft der Housing in Bitburg momentan nicht zu erfahren.Bisher wird die Infrastruktur einer kleinen Stadt mit Schulen, Sportanlagen und einem Einkaufszentrum an der Mötscher Straße und im Bereich der Flugplatzstraße vorgehalten. Rund 100 Menschen sind dort beschäftigt. Stehen die Wohnblocks leer oder werden sie abgerissen, wird wohl auch diese Infrastruktur nicht mehr benötigt und in Spangdahlem zusammengezogen.Ob die neuerlichen Kündigungen von deutschen Mitarbeitern der Amerikaner etwas mit den Abzugsplänen zu tun haben, ist ungewiss. 16 Zeitverträge von deutschen Beschäftigten bei der Air-Force wurden jüngst nicht verlängert. Kenner der Szene gehen davon aus, dass mit dem Abzug der Air-Force aus Bitburg rund 100 Arbeitsplätze verloren gehen. Nur wenige würden in Spangdahlem einen Ersatzjob erhalten. Durch einen Abzug aus Bitburg sollen angeblich insgesamt acht Millionen Dollar jährlich eingespart werden.Der Bauausschuss der Stadt Bitburg besucht am Dienstag die Housing, um sich über die Liegenschaft zu informieren.

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