Ende Legende

Uns gibt's nur im Doppelpack", steht auf der Internetseite von Hubert vom Venn und Jupp Hammerschmidt. Das gilt aber nur noch bis Ende 2011. Dann wird sich das Duo trennen - sehr zum Bedauern der Zuschauer, die in Scharen zur langen Abschiedstournee kommen.

Prüm/Kerpen. (now) Im "Kleinen Landcafé" in Kerpen ist schon lange vor der Vorstellung kein Stuhl mehr frei. Es wird der letzte Auftritt in Kerpen während der Abschiedstournee. Die "Zwei aus der Eifel" sind mit ihrem Programm "… Und Tschüss" unterwegs und füllen die Säle. Am Ende der Tournee werden Hubert vom Venn und Jupp Hammerschmidt 20 lange Jahre gemeinsam auf der Bühne gestanden haben. Im Gespräch mit TV-Mitarbeiter Vladi Nowakowski sprechen sie darüber, was sie für die Zukunft planen und warum sie die erfolgreiche Zusammenarbeit beenden werden.

Ist das Ende der "Zwei aus der Eifel" auch das Aus für gemeinsame Projekte in der Zukunft?

Hubert vom Venn: "Ja, das ist damit zu Ende. Wir haben uns ja nie nur auf diese eine Zusammenarbeit beschränkt. Jeder von uns macht seine eigenen Geschichten - der Jupp arbeitet jede Nacht für Rundfunksender und schreibt Gags und ich hab in Roetgen ein Theater. Beide schreiben wir Bücher - mal mehr, mal weniger.

Was kommt danach?

vom Venn: "Ich werde mein Theater ausbauen. Auf den Boden habe ich den Eifelsteig gezogen und jeder Tisch bekommt ein Ortsschild einer Gemeinde, die am Eifelsteig liegt. Wenn also jemand ein Bier trinken will, muss er sich an den Bitburger Tisch setzen. Falls er am Gerolsteiner Tisch sitzt, muss er sehr nett zum Kellner sein, um ein Bier zu bekommen. Das wollen wir auch auf Eifeler Lebensmittel ausdehnen."

Jupp Hammerschmidt: "Ich denke schon darüber nach, 2012 ein Soloprogramm auf die Bühne zu bringen. Aber das ist ja bis dahin noch eine lange Zeit. Auszuschließen ist das jedoch nicht."

vom Venn: "Also, wenn ich noch mal auf die Bühne gehe, dann in einer völlig anderen Rolle. Am liebsten als wandelnder Heimatkalender, also als Geschichtenerzähler. Und ich würde dabei kochen. Das ist eine Idee, die mich sehr fasziniert."

Die "Zwei aus der Eifel" verschwinden und hinterlassen ein großes Loch in der Kulturlandschaft der Region. Verschwindet mit Ihnen auch der typische Eifeler, den ihr in euren Geschichten beschreibt?

vom Venn: "Der Eifeler, wie wir ihn darstellen, der verschwindet allmählich. Heute lachen die Leute noch über viele unserer Gags. Es kann aber sein, dass sie in fünf oder sechs Jahren niemand mehr versteht. Ich glaube, dass der Schleifstein der Medien dafür sorgen wird, dass bald der Prümer nicht anders sein wird als beispielsweise der Emdener. Ich freue mich immer, wenn ich jüngere Leute treffe, die ein breites Platt sprechen. Aber die werden immer weniger."

Bleiben Eure zukünftigen Projekte regional? Werden Eure Bücher oder etwaige Soloprogramme in der Eifel spielen?

Hammerschmidt: "Das weiß ich noch nicht genau - aber es muss nicht sein."

vom Venn: "Also, ich werde die Eifel nicht mehr verlassen. Das steht fest, so denke ich aber auch privat."

In Eurem aktuellen Programm geht es um den Weltuntergang. Was sagen der Pfarrer und der Bürgermeister, wenn die Eifel untergeht?

vom Venn: "Im Programm sagt er: ... und Tschüss."

Hammerschmidt: "Der Bürgermeister sagt: Gut, dass der Pfaffe weg ist."

vom Venn: "Der typische Eifeler würde sagen: Isch jläuv et nit."

Der letzte Auftritt der Tournee findet in einem Aachener Beerdigungsinstitut statt?

vom Venn: "Ja, das stimmt. Der Besitzer des Instituts nimmt gerne Programme, die vom Sterben handeln. Und da der Eifeler quasi nur vom Sterben spricht, passt das ja."

Und dann ist definitiv Schluß?

Hammerschmidt: "Tutto Kompletto."

vom Venn: "Ende Legende."

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