Endlich frei ...!
Endlich Urlaub! Gemeinsam als Familie können wir durchatmen und uns auf Schönes und Spannendes freuen, wozu im gewöhnlichen Lebenstrott zwischen Arbeit, Schule, familiären und ehrenamtlichen Verpflichtungen manchmal kaum Raum bleibt. Doch auch der Urlaub bringt mich nicht auf Knopfdruck auf eine Insel der Glückseligen.
Für uns beginnt unser Österreichurlaub jedenfalls mit einer längeren Anfahrt, vor der wir einigen Respekt haben. Bereits in Bitburg stoßen wir auf erste Schwierigkeiten: eine Straßensperre Richtung Trier. Wir sollen eine Umleitung über Irrel nehmen. Das ist doch nicht deren Ernst. Einen solchen Zeitverlust bereits zum Start will ich auf jeden Fall vermeiden.
Ich versuche verschiedene Varianten, dieser Umleitung zu entgehen. Irgendwann gebe ich auf und beschließe frustriert, mich nun den Umleitungsschildern geduldig anzuvertrauen, selbst wenn sie mich über Echternach führen sollten. In Irrel muss ich erkennen, dass aus dem Galgenhumor bittere Realität wird, und uns die Umleitung tatsächlich bis Echternacherbrück führt. Eine Stunde kurven wir jetzt schon durch die Eifel, ohne unserem Urlaubsziel entscheidend näher gekommen zu sein. Die Stimmung bei mir und meiner Frau ist mit "angespannt" nur unzureichend beschrieben.
Da ist es unsere Tochter, die uns aus dem Stimmungstief holt. Sie hört ihre Lieblingsmusik, klatscht und singt begeistert dazu. Dann fragt sie, ob wir gleich da sind. Ich muss lachen und lasse mich von ihrer Unbekümmertheit anstecken. Eigentlich kommt es doch auf eine Stunde mehr oder weniger nicht an. Wir sind zusammen, haben endlich Zeit füreinander. Zwei Wochen liegen vor uns, die vielleicht noch mehr Überraschungen bereithalten, als eine ungeliebte Umleitung. Aber vielleicht habe ich diese gebraucht, um unserem Urlaubsziel näher zu kommen.
Dyrck Meyer, Pastoralreferent
im Dekanat Bitburg