ENERGIE

Zur Debatte um die erneuerbaren Energien und die Aufstellung von Windrädern in Wäldern:

Es herrscht Goldgräberstimmung in der Gewinnung erneuerbarer Energien. Gemeinden und Private folgen bereitwillig den ehrgeizigen Zielen von Bund und Land, die Energieversorgung innerhalb kurzer Zeit mit Hilfe der Windkraft und Sonne sicherzustellen. Man ist fokussiert auf eine Aufbesserung der Haushaltskassen und öffnet ohne Bedenken die Wälder zur Einpflanzung von 200 Meter hohen Windkraftanlagen. Doch zu welchem Preis verkauft man unsere Eifellandschaft, die wir stets als unser höchstes Kapital betrachtet haben? Durch das Aufreißen zusammenhängender Waldflächen werden nicht nur die vielfältigen Funktionen und das Ökosystem des Waldes gestört, auch das Waldinnenklima wird empfindlichen Schaden erleiden. Was der Betrachter nicht unmittelbar wahrnimmt, sind die riesigen Fundamente für Windtürme und Kräne, breite Zubringerstraßen, Kabeltrassen und große Freiflächen der Anlagen, was zu Erosionsschäden an Böden und Gewässern führen wird. Den wenigsten ist bewusst, wie stark sich der Charakter unseres Landschaftsbild verändern wird. Während die Energiegewinnung im Vordergrund steht, wird zwangsläufig der ökologische Wert unserer Wälder vernachlässigt. Im Landesentwicklungsplan wurde warnend darauf hingewiesen, Räume von besonderer Bedeutung für Erholung und Tourismus wie die Eifel einem besonderen Schutz zu unterstellen. Wie rasch sich die Gesinnung wandelt; heute gibt es kaum noch Tabus, selbst Naturparks werden zur Verspargelung freigegeben. Den Bürgern wie den Erholungssuchenden raubt man den Natur- und Erholungsraum. Man vermisst jegliche Sensibilität, den hohen Wert des Waldes als Lebens- und Schutzraum für Pflanzen, Tiere und Menschen zu achten. Die Waldlandschaft wird zur Industrielandschaft. Über den Wipfeln der Wälder drehen sich dominant die neuen Wahrzeichen der Eifel. Die besonderen Merkmale unserer Landschaft, das geschlossene Waldgebiet, die unbelastete Natur - das was die Eifel ausmacht, wird es nicht mehr geben. Eine solche Entwicklung steht auch nicht im Einklang mit einem humanitären Naturschutz. Die Achtung vor der Schöpfung ist uns abhanden gekommen. Die Menschen zahlen einen hohen Preis. Widerstand ist geboten. Dieter Müller, Neuerburg-Daudistel

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