ENERGIE
Zu unserem Bericht "Verschärfter Blick auf Windkraft-Vorhaben" (TV vom 8. Dezember) schreibt diese Leserin:
Warum wird eine bestandsgefährdete und deshalb streng geschützte Tierart wie der Rotmilan in diesem Artikel derart verzerrt und übergroß abgebildet? Dadurch wirkt er fast wie eine hässliche und gefährliche Bestie. Mit solch einer Darstellung wird diesem an sich sehr schönen Tier und den anderen von der Windkraft ebenfalls stark bedrohten Vogelarten kein guter Dienst erwiesen. Außerdem finde ich den Kommentar zur VG-Ratssitzung in Prüm von der Wortwahl her unpassend. Die atomare, radioaktive Bedrohung - möge diese bei uns niemals eintreten - ist ein viel zu ernstes Thema. Eine solch saloppe und flapsige Ausdrucksweise ist meines Erachtens in diesem Zusammenhang inakzeptabel. Darüber hinaus bekräftigt der Verfasser auch noch ein weitverbreitetes Vorurteil, das er offenbar ernsthaft als Problemlösung vorschlägt: Man müsse nur genügend Windkraftanlagen aufstellen - auf der Schneifel und anderswo - und schon könne man die gefährlichen Atomkraftwerke abschaffen (und die schädlichen Kohlekraftwerke gleich mit). So funktioniert das aber leider nicht. Die stark im Ertrag schwankende Windkraft bereitet so manches Problem, das wir ohne sie nicht hätten. Ausreichende Speicherkapazitäten sind nicht in Sicht. Wir können auf die konventionellen Energieträger nicht verzichten. Für Überschussstrom und "Phantomstrom" zahlen wir auch noch viel Geld dazu. Der Bau neuer Windkraftanlagen macht keinen Sinn, das Geld ist hinausgeworfen. Im gerade eingeläuteten postfaktischen Zeitalter scheinen durchaus einfach zu verstehende physikalische und technische Tatsachen nicht besonders populär zu sein. Wunschdenken ist angesagt: Mit der Windkraft und der Energiewende wird es schon "irgendwie" klappen. Anja Harms, Neuerburg