Energiesparbirne zwischen den Ohren

PRÜM. (uhe) Über Klimawandel und alternativen Strom haben die Grünen des Kreisverbands und der Stadtratsfraktion Bitburg anlässlich des Grünen Marktplatzes mit Neujahrsempfang in Prüm informiert.

"Die beste Energiesparbirne ist eigentlich die eigene", ist Bernhard Andre überzeugt und rät deshalb, "diese ab und zu mal einzuschalten". Der Ingenieur aus Wittlich ist Energieberater und kennt sich deshalb mit Stromverschwendung aus. Im Haushalt gebe es viele ungenutzte Möglichkeiten der Energieeinsparung, sagt Andre, einer der Referenten beim "Grünen Marktplatz" im Prümer Haus der Kultur. "Grüner Strom - dem Klima eine Chance" lautet das Motto der Veranstaltung, zu der die Grünen des Kreises und deren Fraktion im Bitburger Stadtrat eingeladen haben. Gekommen sind Menschen, die sich über Einsparpotenzial und alternative Stromanbieter informieren wollen. Und über Solartechnik. "970 Billionen Kilowattstunden Sonnenenergie fallen täglich auf unsere Erde", sagt Frank Streichen vom luxemburgischen Unternehmen Solartec, und die Technik, diese zu nutzen, sei "sehr wohl ausgereift, nur der Mensch setzt sie nicht richtig ein". Und tut er es doch, oder will es zumindest, dann scheitere das Vorhaben mitunter an Bebauungsplänen, weil Neubaugebiete oft so angelegt seien, dass ein Dachanbringung von Fotovoltaikmodulen wenig sinnvoll sei. Plädoyer für einen Wechsel zum grünen Strom

Was die Sonne für die einen, ist der Wind für andere. "Wenn es zum Stromausfall kommt, ist das immer die böse Windkraft schuld", sagt Mona Neubaur, Mitarbeiterin eines Ökostromanbieters aus Düsseldorf. Sie plädiert für den Wechsel zum grünen Strom und damit der Abkehr von Energie, die in Kohle- oder Atomkraftwerken produziert wird. "Wir können leider nicht sagen: Dein Föhn macht die Haare glatter, wenn du grünen Strom benutzt", sagt sie. "Wir verkaufen kein greifbares Produkt, sondern nur ein Gefühl." Doch müsse dieses Gefühl angesichts der mittlerweile zahlreichen Anbieter und des problemlosen Wechsels nicht teurer sein als bei herkömmlich erzeugtem Strom. Ob es überhaupt noch eine Chance gebe, den Klimawandel aufzuhalten, möchte der Grünen-Geschäftsführer Helmut Fink in der abschließenden Podiumsrunde mit den Referenten wissen. "Das hängt davon ab, was uns zuerst droht - der finanzielle oder der klimatische Kollaps", antwortet Diplom-Forstwirt Bernhard Wern vom Umweltcampus Birkenfeld. Er hat noch Hoffnung: "Sollte der finanzielle zuerst kommen, kann der andere vielleicht noch aufgehalten werden."

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