Engagement trifft Spielfreude

Viele Gäste konnte Rainer Sievers vom Rotary Club Bitburg Prüm zum Benefizkonzert des Clubs im Barocksaal des Klosters in Niederprüm begrüßen. Belohnt wurde das Engagement der fünf Musiker mit viel Applaus. Die Spenden kommen der Astrid-Lindgren-Schule in Prüm zugute.

 Christina Krebs (Querflöte), Volker Krebs (Flügel) und Catrin Stecker (Klarinette) begeisterten beim Benefizkonzert des Rotary Clubs Bitburg-Prüm mit viel Spielfreude. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Christina Krebs (Querflöte), Volker Krebs (Flügel) und Catrin Stecker (Klarinette) begeisterten beim Benefizkonzert des Rotary Clubs Bitburg-Prüm mit viel Spielfreude. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Niederprüm. (er) Wenn es am Schönsten ist, soll man bekanntlich aufhören. Das mögen auch die Musiker in Niederprüm gedacht haben, als sie mit einer gelungenen Suite op.157b von Darius Milhaud kraftvoll ihr Konzert beendeten. In den Barocksaal des ehrwürdigen Klosters unten im Tal hatte der Rotary Club Bitburg-Prüm zu einem Benefiz-Konzert eingeladen, dessen Erlös an die Astrid-Lindgren-Schule in Prüm geht. Eingerichtet werden soll damit - wie Rektor Guido Kirsch eingangs erläuterte - eine schuleigene "Trainingswohnung", da die Förderschule "viele erzieherische Aufgaben des Elternhauses übernehmen muss". Der traditionsreiche Ort, der seit langer Zeit selbst Schulort ist, war jedenfalls gut gewählt für ein Konzert, bei dem sich Engagement und Freude an der Musik verbinden sollten. Ungeachtet seiner schwierigen Akustik ist der gerade renovierte Barocksaal ein denkmalpflegerisches Kleinod, in dem sich sehr gelungen Barock, Klassizismus und - in Form der schönen schlichten Leuchter - Moderne treffen. Den Brückenschlag zwischen den Zeiten wagten passend auch die fünf Musiker mit ihrem Programm.

Der Bogen der Orchesterwerke reichte vom barocken Trio von Bachs Sohn Carl Philipp Emmanuel über den hierzulande fast vergessenen Dänen Niels W. Gade (1817-1890) bis zu dem Engländer Malcolm Arnold ( 1921-2006). Dazwischen sang Ursula Thies Lieder der Romantik. Spielfreude, entschlossener Zugriff und eine ausgeprägte Dialogkultur bestimmten den Abend. Die konnten Christina Krebs (Flöte), Claudia Kussmaul (Violine) und Catrin Stecker (Klarinette) zum ersten Mal so richtig ausleben in Malcolm Arnolds beliebtem "Divertimento". Überhaupt war Steckers Klarinette mit ihrer Vielfarbigkeit der eigentliche Star des Abends. Einfühlsam und mit schönem Klang: Kussmauls Violine in Anton Dvoráks "Romanze op.11", am Klavier begleitet von Volker Krebs. Wie spricht der Dichter? "Böse Menschen haben keine Lieder", wohl wahr, weder mit noch ohne Worte.

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