Enorme Belastung- ganz freiwillig

BITBURG. Die Qualifizierung ist abgeschlossen: 17 Frauen und drei Männer erhielten ihre Zertifikate und können nun in den Helfergruppen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mitarbeiten. Auf Entlastung durch die freiwilligen Helfer warten viele Demenz- und Alzheimerkranke sowie deren Angehörige.

Die Betreuung von Demenz- und Alzheimerkranken gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Kranken und ihre Angehörigen zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung zu unterstützen und zu entlasten, das ist die schwere Aufgabe, der sich die Freiwilligen stellen wollen und auf die sie sich intensiv vorbereitet haben.Eine Million Leute leiden unter Demenz

Wesentliche Ausbildungsinhalte waren die Krankheitsbilder, der Umgang und die Kommunikation mit den Betroffenen, die Bewältigung besonderer Probleme sowie die Grundpflege. "Meine Ehefrau und ich haben unsere alzheimerkranke Mutter selbst gepflegt. Wir waren froh, wenn stundenweise jemand kam und wir etwas Zeit für uns finden konnten", sagte einer der Helfer. "Ich habe meine Mutter sieben Jahre lang mit Unterstützung eines Pflegedienstes betreut. Ich war dankbar, wenn jemand auch nur für eine Stunde kam. Ich habe es selbst miterlebt. Außenstehende können es nicht nachvollziehen, es interessiert sie nicht", sagte Helferin Marion Heiser. "Mittlerweile leiden rund eine Million Menschen in Deutschland an Demenz. Nach der Statistik muss jeder zehnte Bürger über 65 Jahre damit rechnen, an Demenz zu erkranken", verdeutlichte Michael Billen als Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Bitburg-Prüm bei der Feierstunde in der DRK- Einrichtung "Limbourgs Garten".Lob fürs Engagement

Umso mehr sei er dankbar dafür, dass sich die Helfer "freiwillig diese enorme Belastung auferlegen und sich ehrenamtlich engagieren, ohne vorher zu fragen, was sie dafür bezahlt bekommen." Auch Landrat Roger Graef lobte das Engagement der 20 Helfer: "Es ist vorbildlich, was sie leisten." Lob und Anerkennung erhielt auch das Ausbildungsteam um Bereichsleiterin Margret Brech. Hilde Roßler, Cordula Bielemeier, Beatrix Mertes, Sevrien Kuntzsch und Patrik Galter leiteten die Ausbildung. In Vertretung von Staatssekretär Richard Auernheimer vom Mainzer Sozialministerium überreichte die Landtagsabgeordnete Monika Fink die Zertifikate. Erfolgreich abgeschlossen haben die Qualifizierung: Klaudia Barth (Fließem), Annette Blameuser (Wallersheim), Gabi Borger (Bitburg), Paul Elsen (Bitburg), Marie-Luise Franzen (Gindorf), Claudia Fries (Bitburg), Agnes Geimer (Lichtenborn), Gabriele Gniffe (Minden), Marion Heiser (Prüm), Marianne Krist (Echternacherbrück), Annemie Mayer (Gindorf), Ursula Mayer (Hüttingen), Willi Molz, Leo Müller und Larissa Müller (alle Bitburg), Anneliese Netzer (Spangdahlem), Marlene Scheer (Schönecken), Christiane Schmitt (Orenhofen), Adele Reh (Idesheim) und Christina Wissmann-Gitzen. KONTAKT-NUMMERN: Wer die Dienste der Rotkreuz-Helfergruppen in Anspruch nehmen möchte, kann sich an die DRK-Sozialstation Bitburg, Telefon 06561/602510, und an die DRK- Sozialstation Prüm, Telefon 06551/959010, wenden.

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