Entlastung für die Bürger

Einstimmig hat der Ortsgemeinderat Daleiden den Haushaltsplan 2008 mit einem Defizit von 600 000 Euro beschlossen. Weil mit dem Friedhof grundsätzlich kein Überschuss erwirtschaftet werden darf, sinken die Gebühren um 4,50 Euro pro laufendem Meter Grabfläche.

Daleiden. Friedhöfe von Gemeinden sind so genannte kostenrechnende Einrichtungen. Das heißt, sie müssen über Gebühren der Nutzer finanziert werden. Im Fall Daleiden steht derzeit ein Plus von rund 13 000 Euro zu Buche. Dieses Polster soll zum Großteil für notwendige Investitionen verwendet werden: neuer Umhang für den Leichenwagen, zwei Weihwasserbehälter, Lautsprecher-Anlage, Teilerneuerung der Einfassungsmauer, Arbeiten am Dach.Hoher Aufwand zur Pflege der Wege

"Da keine weiteren großen Ausgaben anstehen, könnten wir die Gebühren von 12,50 Euro auf 8 Euro senken", schlug Ortsbürgermeister Walter Reichert (CDU) dem Gemeinderat vor. Dank der inzwischen üblichen Grabherstellung mit dem Kleinbagger habe die Gemeinde gespart. Zudem gab es Umschichtungen bei den Gemeindearbeitern. "Ein Absinken der Gebühren nimmt jeder lautlos hin. Wenn wir sie dann wieder erhöhen müssen, ist das Geschrei groß", wandte Lothar Metz (FWG) ein."An einer Reduzierung der Gebühren geht rechtlich kein Weg vorbei", erklärt Bürgermeister Patrick Schnieder (CDU). Was nicht tatsächlich für den Friedhof benötigt wurde, müsse die Gemeinde nämlich künftig nach Jahresabschluss den Bürgern zurückgeben beziehungsweise mit neuen Zahlungen verrechnen.Vor diesem Hintergrund stimmte der Rat der Gebührensenkung geschlossen zu. Ein typisches Zweier-Familiengrab kostet dadurch künftig 16 statt bisher 25 Euro pro Jahr.Reichert berichtete von einer Arbeitssitzung mit dem Vorstand der Jagdgenossenschaft zum Thema Wirtschaftswege: "Die Pflege und Unterhaltung des riesigen Wegenetzes erfordert einen hohen Aufwand." Dazu gehörten zum Beispiel das Mulchen der Ränder, das Freischneiden sowie das Abschälen der Gras-Bankette, um den Wasserabfluss zu ermöglichen. Im Haushaltsplan 2008 sind für die Unterhaltung 9800 Euro eingestellt.Die Gemeinde will einen Förderantrag beim Land für den Ausbau dreier bestehender Wege stellen:In der Schlack (neue Schwarzdecke)Bommert/Neuhof (neue Schwarzdecke)Weg vom Haus der Jugend in Richtung Naturschutzgebiet Irsental (Schotter-Tragschicht).Der Haushaltsplan 2008 sieht im Verwaltungshaushalt Ausgaben von 1,46 Millionen Euro vor, von denen 600 000 Euro nicht durch Einnahmen gedeckt sind. Der Vermögenshaushalt umfasst 101 000 Euro. EXTRA Haushalt 2008: Der Löwenanteil der Investitionen im Haushaltsjahr 2008 fließt in Grunderwerb und Erschließung des Baugebiets "Im Renkert". Für den im Vorjahr für 35 000 Euro gekauften Gemeindetraktor wird für 7000 Euro ein Anhänger (Salzstreuer) angeschafft. 4000 Euro kostet die Erneuerung der Eingangstore am Kindergarten. Da sich die Schulden im Rahmen halten (310 000 Euro Ende 2008) und die Kosten des Neubaugebiets später auf die Grundstückspreise umgelegt werden, fiel das Fazit von Bürgermeister Patrick Schnieder positiv aus: "Bei allen Schwierigkeiten kann die Gemeinde mit Zuversicht nach vorne schauen." (cus)

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