Entwicklungshilfe aus Afrika

FERSCHWEILER. Jenseits von Afrika: Eine Frau von der Elfenbeinküste hat die Kostüme für die Fastnacht in Ferschweiler genäht.

Als sich die Frauen und Männer um Theresia Funk, Inge Lehnertz, Helmuth Brück und Günther Feilen im Herbst um die Frage kümmerten, was sie an Fastnacht machen sollten, ahnten sie noch nicht, was sich da entwickeln sollte. Als Motto wählten sie "Afrika" aus. Die Kostüme für die Kinder standen schnell fest: Sie sollten kleine Löwen darstellen. Doch die passende Robe für die Erwachsenen zu finden, stellte sich als ein Problem heraus. "Auch weil wir ja möglichst passende Kostüme haben wollten, war die Beantwortung dieser Frage nicht so ganz einfach", sagt Inge Lehnertz. Doch ebenso schnell fiel den Frauen ein, dass im Dorf eine Afrikanerin lebt. Géneviève Schmidt stammt von der Elfenbeinküste und ist seit 1999 in Ferschweiler. Dort ist sie mit Andreas Schmidt verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder. "Wir wollten uns einfach nur beraten lassen. Dass aus unserer Anfrage eine so tolle Hilfe wurde, hätten wir nicht gedacht", erinnert sich Theresia Funk. Spontan hat Géneviève Schmidt ihre an der Elfenbeinküste lebende Schwester eingespannt. Die ist Näherin und freute sich über die Anfrage aus dem fernen Deutschland. In vielen Stunden Handarbeit hat sie aus heimischen afrikatypischen Stoffen wunderschöne Kostüme genäht. Alle auf Maß angefertigt, mit Stickereien und Einfassungen. Womit niemand in Ferschweiler rechnete: Auch der passende, aufwändig gearbeitete Halsschmuck wurde gleich mitgeliefert. Per Luftfracht wurde die Ware nach Luxemburg gebracht. "Nun sind wir viel besser ausgestattet, als wir es aus eigener Kraft hätten tun können", freut sich Helmuth Brück mit den anderen. Wie sie sich revanchieren wollen, überlegen die Ferschweilerer noch. Jetzt hoffen sie auf trockenes Wetter am Rosenmontag. Wenn sich ab 14.11 Uhr der Umzug durch die Straßen des Orts schlängelt, freuen sich die "Afrikaner" auf viele Zuschauer.

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