Jünkerath/Daun. Wenn die neunjährige Paula und die achtjährige Jana zu ihrem wöchentlichen Unterricht in die Don-Bosco-Musikschule in dem neueren Gebäudekomplex der Jugendbildungsstätte kommen, wird viel gelacht. "Bruder Kurt ist lustig", finden die beiden Freundinnen, "und bei ihm macht das Lernen Spaß."
Kein Gedanke ans Aufhören

Paula bekommt Gitarren- und Jana Keyboard-Unterricht. Sie gehören zu den 30 Kindern und Jugendlichen, die derzeit die 1971 von Bruder Kurt Steffens gegründete und seither von ihm geführte Musikschule besuchen. Die weiteren Fächer, die der gebürtige Dauner unterrichtet, sind Orgel, Klavier, Akkordeon und Blockflöte. Doch damit nicht genug: Zudem spielt er die Orgel in der Herz-Jesu-Kirche des Klosters. Er leitet seit Jahrzehnten einen Flötenkreis, und er ist als Leader der zwölf Mitglieder umfassenden Don-Bosco-Band durch Auftritte, Konzerte und Mitwirkung an Gottesdiensten landauf, landab bekannt. Steffens unterrichtete auch viele Jahre lang den Ordensnachwuchs und war auch als Lehrer an der Musikschule des Kreises tätig.
Ob er ans Aufhören denke? Die Frage beantwortet der Mönch unmissverständlich. "Nein, noch nicht. Ich hätte gerne noch fünf gute, gesunde Jahre mit der Musikschule", sagt er. Die Kinder brächten Freude, Natürlichkeit und Offenheit mit, begründet er seine Motivation, auch weiterhin Tag für Tag zu unterrichten. Und: "Die Freude an Gott ist meine Kraft", betont Bruder Kurt Steffens in Anlehnung an seinen Lieblingspsalm. Das Schönste, was einmal jemand über ihn geschrieben habe, sei, dass er ohne großen Lärm mit Musik die Menschen verbinde, erzählt er.
Bevor Kurt Steffens als 20-jähriger Novize zu den Salesianern nach Jünkerath kam, hatte er in Daun die Volksschule, in Wittlich das Cusanus-Gymnasium und zuletzt in Essen-Borbeck das Don-Bosco-Gymnasium mit Internat besucht. Die Musikalität soll er von seinem Großvater väterlicherseits geerbt haben, der in Dreis-Brück Lehrer, Organist und Gastwirt gewesen war. Steffens\' Eltern förderten früh sein Talent.
Schon als Fünfjähriger war er bekannt für sein Mundharmonikaspiel, im ersten Schuljahr lernte er Flöte, mit neun Jahren bekam er Klavierunterricht. Später ermöglichte der Orden ihm das Musikstudium in Wiesbaden. Kurt Steffens hat Dutzende von Liedern selbst geschrieben, komponiert und sie in einem Heft mit dem Titel "Lieder verbinden - Musik sprengt Grenzen" zusammengetragen.
Heute feiert er seinen 70. Geburtstag - in der Klostergemeinschaft in Jünkerath und auf alle Fälle mit Musik.