Erfolg auf Zeit

Das konsequente Vorgehen gegen den Drogen-Sumpf in Bitburg schafft ein Gefühl subjektiver Sicherheit. Man kann sein Auto derzeit wieder parken, ohne davon ausgehen zu müssen, dass das Autoradio ausgebaut und die Winterjacke mitgenommen werden. Die effektive Arbeit der Polizei ist aber kein Garant dafür, dass es keine Drogen mehr gibt. Bitburg ist auf absehbare Zeit kein zentraler Umschlagplatz für Drogen jeglicher Provenienz mehr. Fragt sich nur, für wie lange. Denn der Nährboden für den Sumpf ist nach wie vor gegeben: Ein relativ große Stadt mit entsprechender Klientel und Menschen, die im Drogenhandel eine Chance sehen. Erschreckend groß in dieser Gruppe ist die Zahl der jungen Menschen, die aus Übersiedler-Familien stammen. Kenner der Szene behaupten sogar, dass ohne die große Zahl von so genannten Russland-Deutschen die stets latente Drogen-Szene nie solche Ausmaße angenommen hätte. Dass führt zu Vorurteilen gegenüber alle Menschen, die Deutsche sind, aber erst vor wenigen Jahren nach Deutschland kamen. Es sollte aber eher dazu führen, sich intensiv Gedanken über die Integration dieser Bevölkerungsgruppe zu machen. Die Polizei kann nur die Folgen fehlender Integration eindämmen, gesellschaftliche Probleme löst sie nicht. h.jansen@volksfreund.de.

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